Kein Titel, kein Trainer: Die abgelaufene Saison war eine zum Vergessen für den erfolgsverwöhnten FC Bayern. Laut Ex-Meistertrainer Felix Magath hat die Krise beim Rekordmeister auch mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu tun. "Uli Hoeneß hat den Verein, wie er jetzt dasteht, so geschaffen. Das war immer die Problematik bei seinem Tun, weil er alles kontrollieren wollte. Wenn er einen Trainer hatte, den er kontrollieren konnte, dann war die Welt in Ordnung. Wenn ein Trainer mit ihm nicht so konnte, gab es Schwierigkeiten. Das geht schon über Jahrzehnte. So hat er den Verein groß und sich unersetzlich gemacht", sagte Magath bei Sky.
Einige Beobachter geben dem Ehrenpräsidenten eine Mitschuld daran, dass die Münchner noch ohne Coach dastehen. Zu oft habe sich der Bayern-Patron zur unpassenden Zeit mit unpassendem Inhalt zu Wort gemeldet - so lautet der Vorwurf. Zuletzt kritisierte der 72-Jährige die Nachwuchsarbeit von Thomas Tuchel. Der scheidende Bayern-Trainer fühlte sich daraufhin in seiner "Trainerehre verletzt".
Magath zur Trainersuche: "Bis auf mich haben sie alle angesprochen"
Man könne Macht nicht teilen, so Magath weiter: "Die hat er. Jeder ist von seinen Gnaden abhängig, der hier arbeitet." Bei der Trainersuche vermisst Magath eine klare Linie: "Jetzt soll es Kompany werden. (...) Bis auf mich haben sie ja jeden angesprochen." In der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" wurde der 70-Jährige gefragt, ob er sich selbst den Job an der Säbener Straße noch einmal zutraue. Magath, der zwischen 2004 und 2007 den FC Bayern trainiert und zweimal das Double geholt hatte, antworte damals: "Ich bin offen. Ich möchte gerne arbeiten."
"Nächste Saison wird es schwieriger, weil es innerhalb der Mannschaft auch nicht stimmt. Die nächste Saison wird keine, wo der FC Bayern vorneweg marschiert." Felix Magath
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