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Christoph Daum: Uli Hoeneß nutzt dem FC Bayern

Ex-Bundesligatrainer Christoph Daum analysiert in Blickpunkt Sport die aktuelle Situation des FC Bayern und die schwierige Suche nach einem neuen Trainer. Der 70-Jährige nimmt Ehrenpräsident Uli Hoeneß in Schutz, der zuletzt in der Kritik stand.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Der FC Bayern ist auf Trainersuche - seit drei Monaten. Der Rekordmeister holt sich einen Korb nach dem anderen. Einige Beobachter geben Uli Hoeneß eine Mitschuld daran, dass die Münchner noch ohne Coach dastehen. Zu oft habe sich der Bayern-Patron zur unpassenden Zeit mit unpassendem Inhalt zu Wort gemeldet - so lautet der Vorwurf.

Daum verteidigt Uli Hoeneß

Jüngstes Beispiel: Während Sportvorstand Max Eberl und Co. gerade mit Ralf Rangnick verhandelten, bestätigte der Bayern-Patron, dass die Münchner beim österreichischen Nationaltrainer erst anfragten, nachdem ihnen Leverkusens Meistercoach Xabi Alonso und Bundestrainer Julian Nagelsmann abgesagt hatten - das war nicht gerade diplomatisch. Zugleich kritisierte der 72-Jährige die Nachwuchsarbeit Thomas Tuchels. Der scheidende Bayern-Trainer fühlte sich daraufhin in seiner "Trainerehre verletzt". Rangnick sagte bekanntlich kurz danach dem FCB ab.

Erweist Uli Hoeneß seinen Bayern einen Bärendienst? Nein, sagt Christoph Daum in Blickpunkt Sport. Ausgerechnet Daum, der oft der "Abteilung Attacke" des Bayern-Patrons ausgesetzt war, verteidigt Hoeneß: Der 70-Jährige sieht "das nicht so dramatisch wie andere, die sagen: Er schadet dem Verein nicht, nein, er nutzt dem Verein."

Daum: "FC Bayern ist ein Fußballverein und keine Talkrunde"

Daum attestiert dem FCB aber, dass der Verein Fehler im Umgang mit der Verbreitung von Informationen gemacht hat. "Kündigt nicht soviel an, meldet den Vollzug", rät der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen dem Rekordmeister. Und weiter: "Es ist alles eine Frage des wechselseitigen Vertrauens und der Kommunikation. Im Bereich der Kommunikation sind einige Fehler gemacht worden. Bayern München ist ein Fußballverein und keine Talkrunde." Und er unterbreitetet den Münchnern einen Verbesserungsvorschlag: "Kündigt nicht so viel an, sondern macht den Vollzug."

Dass der Rekordmeister ohne Trainer in die Sommerpause geht, sieht der 70-Jährige nicht so dramatisch. "Wichtig ist, dass beim ersten Training ein Coach da ist." Daum legt mehr Gewicht auf die Transferpolitik des FC Bayern als auf die Trainersuche. "Jeder Trainer, der im Laufe der Saison zum Verein kommt, hat mit den Transfers nichts mehr zu tun. Der Trainer muss das Optimum aus den vorhandenen Spielern herausholen - das ist seine Aufgabe", sagt Daum. "Für mich hätte es jetzt Priorität, Spieler zu verpflichten - denn da muss auch ein Umbruch stattfinden", stellt der 70-Jährige fest.

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