Der frühere FC-Bayern-Profi und Nationalspieler Mats Hummels macht aktuell unfreiwillig Schlagzeilen - nicht aber, weil er bei seinem neuen Verein AS Rom am Ball brilliert und für Tore sorgt. Aktuell sind es eher Aussagen und Aktionen abseits des Spielfelds, die für Aufsehen sorgen.
Hummels musste sich gegen Vorwürfe verteidigen, dass er sich am Rande eines Ligaspiels vorzeitig in die Kabine verabschiedet hat. Dann kritisierte er die Absage bei der Ballon-d'Or-Gala durch Real Madrid mit einem unglücklichen Trump-Vergleich. Zu allem Überfluss wackelt auch noch sein Trainer bei der AS Rom - so chaotisch hätte sich der 35-Jährige seine Zeit in Italien wohl nicht vorgestellt.
Hummels kritisiert Madrid: "Trumpsche Züge"
Weil Spaniens Europameister Rodri von Manchester City den Ballon-d'Or erhielt und nicht der Madrilene Vinicius Junior, war niemand von Real Madrid zur Gala nach Paris gereist. Hummels sagte dazu in seinem Podcast: "Die Worte 'fehlenden Respekt' zu nehmen, wenn man bei einer Wahl nicht gewonnen hat, hat schon leicht trumpsche Züge, und es ist halt leider den anderen gegenüber respektlos. Das ist das Schlimme."
Rodri gewinnt Ballon d'Or - Real ein schlechter Verlierer?
Hummels wollte das Fernbleiben des spanischen Rekordmeisters also wohl mit Trumps Reaktion nach seiner Wahlniederlage 2020 gegen Joe Biden vergleichen: Der damalige US-Präsident akzeptiert die Wahl des Demokraten bis heute nicht und spricht immer noch von Wahlbetrug.
"Keine Frage, dass es von Real jemand verdient hätte. Aber da sind auch andere Wahnsinnsspieler, die so gut sind", sagte Hummels im Podcast weiter: "Denen dann nicht die Ehre zu erweisen, ist schon schlimm. Es gab Mannschaften, die wurden mehr benachteiligt im internationalen Fußball, ich formuliere es mal so."
Hummels wehrt sich gegen Vorwurf der Kabinen-Flucht
Schon vor dem Real-Trump-Vergleich war Hummels unfreiwillig in den Fokus gerutscht. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Hummels als Auswechselspieler in der Ligapartie der AS Rom bei Hellas Verona (2:3) noch vor dem Abpfiff in die Kabine geflüchtet sein. Hummels wehrte sich energisch in den sozialen Medien gegen diesen Vorwurf.
"Ich werde gerade viel darauf angesprochen, deshalb einmal kurz klargestellt. Ich bin gestern nicht vorzeitig in die Kabine", schrieb der Abwehrspieler auf der Plattform X: "Nach dem Aufwärmen bin ich ganz normal wieder auf die Bank und saß da bis zum Abpfiff. Ich weiß nicht, wie man auf die andere Story kommt, ehrlich gesagt."
Ein TV-Kommentator des übertragenden Senders Sky Sports Italia war ursprünglich die Quelle. Dieser soll während der Übertragung mitgeteilt haben, dass Hummels sein Aufwärmen unterbrochen habe und in die Kabine gegangen sei. Auf den TV-Bildern war dies aber nicht zu sehen gewesen.
Hummels: "Dinge nicht gut gelaufen bisher"
So oder so - es bleibt verhext bei Mats Hummels in Rom: Er wartet nach wie vor auf den Durchbruch. Bis zum 9. Spieltag hatte Hummels dort noch keinen Pflichtspiel-Einsatz absolviert, beim Debüt gegen AC Florenz vor einer Woche war ihm dann kurz nach seiner Einwechslung ein Eigentor unterlaufen.
"Ich musste einfach lachen, habe mich aber noch zurückgehalten", sagte Hummels: "Ich habe gedacht: Es ist so albern. Das ist gerade die Kirsche auf der Torte von Dingen, die nicht gut gelaufen sind bisher."
Rom-Trainer droht Rauswurf
Weil der italienische Top-Klub bei erst 13 Punkten steht und erst drei Liga-Partien gewinnen konnte, muss zudem Roma-Coach Ivan Juric aktuell um seinen Job bangen. Laut italienischer Medien steht der Kroate kurz vor dem Aus. Eine neue Chance für Hummels?
Juric hatte Mitte September den Job von der gefeuerten Vereinsikone Daniele De Rossi übernommen und Hummels seitdem nur ein einziges Mal eingesetzt. Die Verpflichtung des Deutschen war ein Wunsch des geschassten De Rossi, wegen des Trainers sei er überhaupt zum italienischen Verein gegangen, wie er selbst sagte.
Wer wird neuer Hummels-Trainer?
Ein Trainerwechsel könnte für Hummels also gerade gelegen kommen. Die Spekulationen über einen möglichen Nachfolger von Juric sind bereits in vollem Gange. Laut "Gazzetta dello Sport" hat die Vereinsführung bereits Gespräche mit Italiens ehemaligem Nationaltrainer Roberto Mancini aufgenommen. Als Alternative wird auch der 73-jährige Claudio Ranieri gehandelt. Auch der Name Frank Lampard soll eine Rolle spielen.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.