Hochwassergebiet: Spaniens König mit Schlamm beworfen
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Wütende Proteste: Spaniens Königspaar mit Schlamm beworfen

Wütende Proteste: Spaniens Königspaar mit Schlamm beworfen

Fünf Tage nach der Flutkatastrophe ist das spanische Königspaar zusammen mit Regierungschef Sánchez ins Krisengebiet gereist. Dort wurden sie mit heftigen Protesten empfangen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Nach der Flutkatastrophe im Osten und Süden Spaniens hat das spanische Königspaar am Sonntag die Katastrophenregion besucht. König Felipe und seine Frau Letizia trafen am frühen Nachmittag in der Region Valencia ein – mit dabei Regierungschef Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón. In der besonders stark betroffenen Gemeinde Paiporta kam es zu turbulenten Szenen.

Felipe und Letizia im Gesicht getroffen

"Mörder" und "Rücktritt" brüllte eine wütende Menge, wie Reporter berichteten. Aufgebrachte Menschen warfen außerdem Schlamm und Gegenstände in Richtung der Delegation. Das Sicherheitspersonal schützte Felipe mit aufgespannten Schirmen. Berittene Polizisten schritten ein, um Dutzende Protestierende zurückzuhalten.

Berichten zufolge wurden Letizia und Felipe im Gesicht getroffen. Der Besuch im Katastrophengebiet wurde vorzeitig abgebrochen. Zuvor hatte das Königspaar noch versucht, mit den aufgebrachten Betroffenen in der Menge zu sprechen.

Die Wut der Betroffenen richtet sich vor allem gegen Regierungschef Sánchez und Regionalpräsident Mazón. Die Menschen fühlen sich alleingelassen, weil in den ersten Stunden und Tagen nach den Unwettern keine staatliche Hilfe vor Ort war. Zudem gibt es Kritik, dass die Regionalregierung Valencia die Warnungen des Wetterdienstes Aemet zu spät an die Bevölkerung weitergegeben habe.

Zahl der Toten in Spanien dürfte noch steigen

In der 27.000 Einwohner-Gemeinde Paiporta wurden fast alle der bereits 214 Todesopfer gefunden. Ein Ende der Tragödie ist weiter nicht absehbar. Dutzende Menschen werden noch vermisst, die Zahl der Toten dürfte also weiter steigen.

Noch immer türmen sich in den Straßen Autos und Hausrat. Es fehlt an Lebensmitteln und Trinkwasser. Tausende freiwillige Helfer sind vor Ort. Die spanische Zentralregierung hat zudem über das Wochenende 10.000 Soldaten und Polizisten in das Katastrophengebiet geschickt.

Im Video: Flut-Helfer suchen weiter nach Vermissten

Flut-Helfer suchen weiter nach Vermissten
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Flut-Helfer suchen weiter nach Vermissten

Warnung vor weiteren Regenfällen

Der Besuch des Königspaars wurde auch von der Gefahr weiterer schwerer Regenfälle überschattet. Die spanische Meteorologiebehörde Aemet veröffentlichte für die Region Valencia wegen neuer starker Regenfälle eine Warnung der zweithöchsten Stufe orange. Demnach könnten stellenweise 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. 

Für die Provinz Almería in der südspanischen Region Andalusien wurde gar Alarmstufe rot ausgerufen: Das bedeutet extreme Gefahr. Die bei Touristen beliebte Gegend muss demnach wegen heftiger Regenfälle mit Überschwemmungen rechnen.

Am Dienstag waren im Osten und Süden Spaniens extreme Regenfällen niedergegangen. An manchen Orten regnete es so viel wie sonst in einem ganzen Jahr. Die Flutkatastrophe ist die schlimmste in Spanien seit Jahrzehnten.

Mit Informationen von dpa und AFP

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