Der Jäger, der in Österreich zwei Menschen erschossen haben soll, wurde laut der oberösterreichischen Polizei tot in einem Waldstück aufgefunden. Die Polizei geht von einem Suizid aus. Bereits am Freitag war das Fluchtauto des 56-Jährigen in einem Wald sichergestellt worden.
Verdächtiger soll zwei Männer erschossen haben
"Die Umstände deuten darauf hin, dass er Suizid begangen hat", sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor, Rudolf Keplinger. Und weiter: "Ich bin, wenn mir diese persönliche Bemerkung erlaubt ist, seit 41 Jahren bei der Polizei, und habe noch nichts Vergleichbares erlebt."
Der Gesuchte soll am Montag innerhalb von weniger als zwei Stunden zwei Personen mit gezielten Kopfschüssen getötet haben. Bei den Opfern handelt es sich um den Bürgermeister des Ortes Kirchberg ob der Donau und einen ehemaligen Jagdleiter.
Ende einer fieberhaften Suche
Dann fehlte lange jede Spur von dem vermeintlichen Täter. Die Polizei bat die Bevölkerung immer wieder um Mithilfe und Hinweise. Außerdem warnte sie vor dem Mann, der womöglich immer noch mehrere Schusswaffen mit sich tragen würde. Deshalb sollten die Menschen, die im dortigen Gebiet zwischen Altenfelden und Arnreit wohnen, ihr Haus nicht verlassen.
Über 400 Hinweise kamen aus der Bevölkerung. Auch die Polizei in den vom Tatort nicht weit entfernten Nachbarländern, Deutschland und Tschechien fahndete nach dem Flüchtigen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag soll der mutmaßliche Täter dann in ein Waldstück nahe der Gemeinde Arnreit geflüchtet sein, so die Polizei. Ein entsprechender Hinweis aus der Bevölkerung führte die Beamten zu dem mutmaßlichen Fluchtauto. Das Waldstück soll nach Angaben des ORF das Jagdrevier des mutmaßlichen Täters gewesen sein.
Hintergrund der Tat wohl jagdrechtliche Streitigkeiten
Hintergrund der Tat dürften nach Polizeierkenntnissen jagdrechtliche Streitigkeiten gewesen sein. Weil der Mann mit zahlreichen weiteren Menschen im Jagdmilieu Streit hatte, waren zwischenzeitlich rund 50 Menschen unter Polizeischutz gestellt worden.
Der Bayerische Rundfunk berichtet - vor allem wegen möglicher Nachahmer-Effekte - in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer die zuständige Redaktion sieht es durch die Umstände der Tat geboten. Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Beratung erhalten Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!