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Miserable DFB-Bilanz: EM-Sommermärchen in weite Ferne gerückt

Miserable DFB-Bilanz: EM-Sommermärchen in weite Ferne gerückt

Nach dem desaströsen Auftritt der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Österreich - als Sinnbild eines verkorksten Fußballjahres - ist klar: Mit der Leistung ist das erhoffte Sommermärchen bei der Heim-EM im kommenden Jahr ernsthaft in Gefahr.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Es war der Tiefpunkt im Fußball-Jahr 2023 für den deutschen Fußball: Die 0:2-Pleite im Prestigeduell zeigte schonungslos die Mängel des DFB-Teams auf: Die Nationalmannschaft präsentierte sich gegen Österreich erschreckend schwach: Wehrlos, harmlos, leblos – die deutsche Fußball-Nationalmannschaft taumelt ohne jeden Hauch von Aufbruchstimmung ins EM-Jahr.

Nicht nur die Stimmung ist in Fußball-Deutschland im Keller. Auch statistisch legte die Nationalmannschaft ein miserables Jahr hin. Die Bilanz ist ernüchternd: Sechs Niederlagen in elf Spielen, 22 Gegentore.

Kurzzeitige Euphorie nach Sieg gegen Frankreich

Dabei hat der Deutsche Fußball-Bund nach dem erneuten WM-Vorrunden-Aus und den desaströsen Spielen danach einiges unternommen, um eine Kehrtwende zu schaffen: Hansi Flick musste gehen, Oliver Bierhoffs Vertrag wurde bereits nach der WM aufgelöst. Julian Nagelsmann wurde neuer Bundestrainer, Rudi Völler neuer DFB-Sportdirektor.

Eben jener Völler hatte auch für eines der wenigen Glanzlichter in diesem Jahr gesorgt. Als Interims-Trainer schaffte er im ersten Spiel nach dem Flick-Aus gegen Frankreich einen respektablen 2:1-Sieg. Kurzzeitig kehrte die Euphorie zurück.

Statt der fast schon obligatorischen Pfiffe, wie in den vorangegangenen Spielen, gab es von den Zuschauern in Dortmund tosenden Applaus. Thomas Müller, damals Torschütze zum 1:0, sprach von einem "emotionalen Befreiungsschlag". Der erhoffte Neustart schien geglückt zu sein.

Nagelsmann-Effekt verpufft schnell

Und Nagelsmann sollte endlich endgültig die EM-Euphorie in Fußball-Deutschland wecken, damit die Europameisterschaften im eigenen Land wieder zu einem Sommermärchen werden, so wie es eines 2006 war, als die Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand.

Das erste Spiel unter dem neuen Bundestrainer glückte. Die DFB-Elf drehte gegen die USA einen 0:1-Rückstand zu einem 3:1-Erfolg. Ein Sieg, der Mut machte. Doch der Nagelsmann-Effekt verpuffte schnell - einem 2:2 gegen Mexiko folgte die 2:3-Niederlage gegen die Türkei und die peinliche Pleite gegen Österreich.

Vor allem die Leistung gegen die Alpenrepublik war indiskutabel und ließ den Traum von einer erfolgreichen EM zur Utopie werden. Neben den schon fast obligatorischen Mängeln in der Abwehr zeigte auch die Offensive viele Schwächen. Nagelsmann sah zu viele "Einzelkämpfer" auf dem Feld, wie er selbst feststellte

Dem Bundestrainer läuft die Zeit davon

Viel Zeit, die Fehler zu beheben und aus der Nationalmannschaft ein schlagkräftiges, eingespieltes Team zu bilden, bleibt dem 36-Jährigen nicht mehr. Nur vier Länderspiele sind vor dem Beginn der EM am 14. Juni angesetzt. Im März soll voraussichtlich gegen die Niederlande und gegen Frankreich gespielt werden.

In der Vorbereitung muss er auf Leroy Sané verzichten, dem nach seinem Frust-Foul in der Partie gegen Österreich eine Sperre von bis zu drei Spielen droht.

Schwere EM-Vorrundengegner für DFB-Team möglich

"Es wird uns nur gelingen, eine gute EM zu spielen und die Menschen wieder auf unsere Seite zu ziehen, wenn wir das machen, was die Türken und die Österreicher gemacht haben", mahnte der DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Und das glückt nur mit Siegen - mit der schlechten Bilanz aus dem katastrophalen Fußball-Jahr 2023 im Gepäck, wird das kein leichtes Unterfangen.

Zumal bei der EM in der Vorrunde Gegner wie die Niederlande, Italien und auch Österreich auf die DFB-Elf warten könnten. Die Auslosung ist am 2. Dezember.

Hoffnungen aus der Vergangenheit schöpfen

Hoffnung auf ein Sommermärchen statt eines Debakels könnte aber die Vorgeschichte zur WM 2006 machen. Auch damals stand die deutsche Nationalmannschaft unter öffentlichen Beschuss, ihre Erfolgsaussichten wurde eher gering beurteilt - nicht zuletzt wegen schwacher Testspiele.

Am Ende erkämpfte sich Deutschland unter dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann Platz drei bei der WM. Die Fans feierten das Sommermärchen und kürten das DFB-Team zum "Weltmeister der Herzen".

Bundestrainer Julian Nagelsmann beim Spiel Österreich - Deutschland
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