Der 1. FC Nürnberg hat mit seinem 3:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth ein Statement gesetzt. Dabei ging es nicht nur um die Vorherrschaft in Franken, es war auch ein Signal an den Rest der Liga - vor allem an die Teams, die aktuell in der Zweitliga-Tabelle vor den Nürnbergern stehen.
Überlegener Derby-Sieg
Das Team von Trainer Miroslav Klose wirkte im Frankenderby zu jeder Zeit souverän, war in der ersten Halbzeit effektiv vor dem Tor, stand defensiv stark und ließ erst in der Nachspielzeit die erste und einzige richtige Torchance der Fürther zu. "Was die Effektivität angeht und wie wir die Tore rausgespielt haben, war es schon richtig wichtig und ein Sieg, den wir gerne mitnehmen, vor allem, wenn es im Derby ist", resümierte der Coach selbst zufrieden am Sportschau-Mikrofon.
Das Kleeblatt hatte sich zuletzt deutlich stabilisiert, blickte auf nur eine Niederlage aus den vergangenen sechs Spielen zurück. Gegen den Club war die Elf von Trainer Jan Siewert aber komplett chancenlos, kam nicht gegen die starke Defensive an und schwächelte selbst defensiv.
Dementsprechend groß war die Enttäuschung beim Fürther Felix Klaus: "Mir fehlen gerade ein bisschen die Worte. Wir haben in den letzten Wochen guten Fußball gespielt, uns stabilisiert. Ich entschuldige mich bei den Fans, das haben sie nicht verdient."
Club darf vorsichtig träumen
Während in Fürth die Enttäuschung überwiegt, klettert der Club auf Rang sieben der Tabelle und darf vorsichtig von mehr träumen. Vier Punkte fehlen dem FCN nach dem aktuellen Spieltag auf den SC Paderborn auf dem Relegationsplatz, sieben Punkte auf den Tabellenführer aus Hamburg. 24 Punkte sind noch zu vergeben in der Restsaison, für die Franken ist also in der Theorie noch alles möglich.
Darauf angesprochen, reagieren die Nürnberger aber zurückhaltend. So auch der Matchwinner des Frankenderbys, Doppeltorschütze Julian Justvan: "Wir werden sehen, wie die Leistungen gegen die direkten Konkurrenten sind. Da wird sich zeigen, wie weit wir als Mannschaft sind."
Hartes Restprogramm für Nürnberg
Nach dem Frankenderby ist für den Club nämlich vor den richtig wichtigen Spielen, wenn es tatsächlich in Richtung Bundesliga gehen soll. Nach der Länderspielpause muss der FCN zunächst gegen Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg ran, dann folgen noch vier Teams aus den Top-5 der zweiten Liga: Hamburger SV, 1. FC Kaiserslautern, SC Paderborn und der 1. FC Köln.
Ein hartes Restprogramm für die Truppe von Trainer Klose - der von der aktuellen Entwicklung seines Teams am Sportschau-Mikrofon schwärmt: "Es ist ein Weg. Ein Weg, den wir gegangen sind. [...] Man sieht täglich auf dem Trainingsplatz, was für eine Stimmung wir auch innerhalb vom Staff haben. Das überträgt sich auf die Mannschaft. Da ist eine gewisse Lockerheit da. Der Fokus ist immer das Spiel, aber die Trainingsintensität, die ist genauso wichtig."
Miroslav Klose: "Jeder ist da, jeder brennt"
Die Intensität im Training war vor dem Frankenderby laut Klose besonders hoch: "Ich habe die Woche wirklich genossen, weil ich hätte heute alle bringen können, weil ich von jedem das Gefühl hatte, er ist da, er brennt." Mit dieser Einstellung haben Kloses Schützlinge gegen Fürth Historisches geschafft, erstmals seit 1978 haben sie das Hin- und das Rückspiel gegen den Erzrivalen für sich entschieden. Wenn die Club-Spieler die Intensität und Einstellung aus dem Derby mit in den Rest der Saison nehmen, scheint einiges möglich.
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