Auf der umstrittenen USA-Reise mit Freundschaftsspielen gegen die USA (14.10.) und Mexiko (18.10.) wird Julian Nagelsmann sein Debüt als Bundestrainer geben. Danach steht am 18. November in Berlin ein Heimspiel gegen die Türkei an. Das teilte jetzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Der Jahresabschluss der Fußball-Nationalmannschaft erfolgt wie schon zuvor bekannt am 21. November in Wien gegen Österreich.
Mit Spannung wird erwartet, auf wen Nagelsmann bei den richtungsweisenden Tests vor der nahenden Heim-Europameisterschaft 2024 setzen wird. Große Veränderungen im Kader sind im Vergleich zum letzten Aufgebot, das noch sein Vorgänger Hansi Flick zusammengestellt hatte, nicht zu erwarten. Trotzdem könnte der frühere FC-Bayern-Trainer für die eine oder andere Überraschung gut sein.
Nach Flick: Kein radikaler Schnitt erwartet
Nach dem 2:1-Sieg gegen Frankreich, bei dem Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner als DFB-Trainer den kurz zuvor abgesetzten Flick ersetzten, gibt es 15 bis 16 Spieler, die auch unter Nagelsmann ihren Platz im Kader sicher haben dürften.
Da sind u.a. die Torhüter Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp, in der Verteidigung dürften Antonio Rüdiger, der gegen Frankreich überzeugende Jonathan Tah, Benjamin Henrichs und Robin Gosens gute Karten haben. Im Mittelfeld und Angriff sollten Kapitän İlkay Gündoğan, die große FC-Bayern-Fraktion um Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Leon Goretzka, Serge Gnabry und der von Nagelsmann nicht immer geförderte Leroy Sané, dazu die Dortmunder Julian Brand und Niclas Füllkrug sowie die Leverkusener Jonas Hofmann und Florian Wirtz einen Platz sicher haben.
Mögliche Rückkehrer und Neulinge - Was passiert mit Müller?
Von der Gruppe, die im September die Partien gegen Japan (1:4) und Frankreich bestritt, gibt es aber auch einige Wackelkandidaten. Dazu zählen Kevin Schlotterbeck, Niklas Süle, Malick Thiaw, Felix Nmecha, Pascal Groß, Emre Can oder auch Thomas Müller. Gut möglich, dass Nagelsmann stattdessen auf zuletzt verletzte oder schwächelnde Spieler wie David Raum oder Florian Neuhaus zurückgreift. Auch verdiente Nationalspieler zurückzuholen, die zuletzt nicht mehr berücksichtigt wurden, ist eine Option. Darüber hinaus kursierten zuletzt auch Namen wie Robert Andrich oder Rani Khedira, wenn es um die Nationalmannschaft ging.
Was die Fans mit am meisten umtreibt, ist, die Frage, ob Nagelsmann mit oder ohne Müller plant, und wenn ja, in welcher Rolle? Dieses Thema hatte nicht nur Joachim Löw und Hansi Flick schon intensiv beschäftigt, sondern auch den neuen DFB-Chefcoach in seiner Münchner Zeit selbst - kontroverse Debatten inklusive. Die Entscheidung erscheint diesmal leicht, denn Müller zeigte im DFB-Trikot gegen Frankreich (2:1) und im FC-Bayern-Dress beim FC Kopenhagen (2:1), wie wertvoll er auch als betagter Profi sein kann. Nagelsmann dürfte sich daran kaum die Finger verbrennen wollen.
Eins ist aber auch klar: Egal, wer im Kader steht: Nagelsmann ist in seinem neuen Amt vor allem als Motivator und Moderator gefragt. Er muss den Spielern die taktischen Vorgaben mitgeben, die zu ihnen passen. Nur so kann es noch etwas werden mit einer erfolgreichen Europameisterschaft im eigenen Land.
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