Spielszene Niederlande - Deutschland
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Wildes Spiel: DFB-Team verpasst möglichen Sieg gegen Niederlande

Wildes Spiel: DFB-Team verpasst möglichen Sieg gegen Niederlande

Dieser Fußball-Klassiker hat gehalten, was man sich von ihm versprochen hat: Das Nations-League-Duell zwischen den Niederlanden und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft endete 2:2 (1:2). Die Fans bekamen zeitweise wieder Zauberfußball zu sehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Eine Partie auf Augenhöhe, Führungswechsel, teilweise hochklassiger Offensivfußball, aber auch defensive Schwächen bei beiden Mannschaften – der Fußball-Klassiker Niederlande gegen Deutschland in Amsterdam war das erwartet intensive und kurzweilige Duell am 2. Spieltag der Nations League. Mit jeweils vier Punkten führen die Rivalen nun die Gruppe A3 an.

"Oranje" ging früh durch Tijjani Reijnders in Führung (2.). Noch vor der Pause drehten Deniz Undav (38.), der für den verletzten Niclas Füllkrug in die Startelf gerückt war, und Joshua Kimmich (45.+3) mit ihren Treffern die Partie. Doch schon kurz nach der Pause konnten die Niederländer durch Denzel Dumfries wieder ausgleichen. Beide Teams hatten weitere Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Am Ende war das 2:2 durchaus leistungsgerecht.

Früher Schock: Gravenberch entblößt deutsche Abwehr

"Wir wollen versuchen, einen Moment zu zaubern, der in Erinnerung bleibt", hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann angekündigt. Doch zunächst gab es nach der Gala gegen Ungarn ein böses Erwachen unter dem geschlossenen Dach der Amsterdamer Arena. Schon nach 99 Sekunden hatte Oranje die deutsche Elf überrumpelt. Nach einem langen Ball von Torhüter Bart Verbruggen legte Brian Brobbey den Ball per Brust auf Ex-Bayern-Profi Ryan Gravenberch, dessen Steilpass auf Reijnders die deutsche Hintermannschaft komplett entblößte.

So kassierte die deutsche Mannschaft das schnellste Gegentor seit 50 Jahren. Im WM-Finale 1974 – ebenfalls gegen die Niederlande – hatte letztmals Johan Neeskens noch früher getroffen. Damals dauerte es nur 86 Sekunden.

Niederländisches Umschaltspiel bereitet große Probleme

Dabei hatte Nagelsmann noch vor dem niederländischen Umschaltspiel gewarnt – offenbar vergeblich. Denn es kam zu weiteren höchst gefährlichen Kontern der Holländer, die riesige Lücken im deutschen Defensivverbund offenbarten. Bezeichnenderweise hatten sich die beiden Innenverteidiger Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah nach nicht einmal 25 Minuten eine Gelbe Karte abgeholt. Und im Mittelfeld hatten Robert Andrich und Pascal Groß große Probleme, für Ordnung zu sorgen.

Angesichts des riskanten Spiels der deutschen Mannschaft hätte es noch schlimmer kommen können. Denzel Dumfries per Kopf (15.) und der Leipziger Xavi Simons frei vor Marc-André ter Stegen (21.) hätten die Führung noch ausbauen können. Nagelsmann und Co-Trainer Sandro Wagner grübelten auf der Bank nach Lösungen.

Noch vor einem Jahr – der damalige Bundestrainer Hansi Flick wurde nach dem schlimmen 1:4 gegen Japan freigestellt – wäre das DFB-Team wohl auseinandergefallen. Doch das Gebilde ist unter Nagelsmann nach der guten Heim-EM längst gewachsen. Auch dank der beiden Zauberer Jamal Musiala und Florian Wirtz, die beim großen Kräftemessen erneut die tragenden Säulen waren.

Premierentor von Undav – Kimmich legt nach

Ein bisschen halfen die Niederländer aber auch mit. Musiala fing einen schwachen Pass seines früheren Bayern-Kollegen Matthijs de Ligt ab. Über Kai Havertz und Deniz Undav gelangte der Ball zu Wirtz. Dessen Schuss konnte Verbruggen noch parieren, den Nachschuss von Undav aber nicht mehr.

Für den Stuttgarter, der den verletzten Niclas Füllkrug vertreten hatte, war es das erste Tor im vierten Länderspiel. Doch damit nicht genug. Nach einer Ballverlagerung von Andrich auf die linke Seite verteidigten die Gastgeber wieder nicht konsequent genug. David Raum grätschte den Ball in die Mitte zu Undav, der den freien Kimmich bediente. Es war für den Münchner das siebte Tor im 93. Länderspiel, aber das erste in seiner neuen Rolle als Kapitän.

Havertz und Raum verpassen möglichen Siegtreffer

Die Führung zur Pause war glücklich – und auch nur von kurzer Dauer. Nagelsmann brachte Waldemar Anton für Tah ins Spiel, Sicherheit kehrte aber nicht zurück. Vor allem Brobbey sorgte für große Probleme auf deutscher Seite. Der starke Ajax-Stürmer war es auch, der sich nach einem schnellen Ballgewinn gegen Schlotterbeck durchsetzte und für Torschütze Dumfries auflegte.

Schon im Gegenzug hatte Havertz die große Chance zur erneuten Führung, doch wie schon gegen Ungarn ließ der Arsenal-Stürmer vor dem Tor den Killerinstinkt vermissen (52.). Dazu vergab Raum per Kopf eine weitere Großchance (71.). Beide Teams schenkten sich nichts, auch körperlich ging es zur Sache. Immerhin ließ die Nagelsmann-Elf nicht mehr viel zu – und verdiente sich mit großem Einsatz den Punkt.

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