DFB-Verantwortliche Julian Nagelsmann, Benjamin Glück, Rudi Völler, Andreas Rettig (v.l.)
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DFB-Team vor Umbruch – Nagelsmann als "Manager" gefordert

DFB-Team vor Umbruch – Nagelsmann als "Manager" gefordert

Für die Fußball-Nationalmannschaft stehen die ersten Länderspiele nach der Heim-EM 2024 an – ohne langjährige Stammkräfte wie Thomas Müller und Manuel Neuer. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig glaubt, dass der Umbruch trotzdem reibungslos sein kann.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Die Fußball-Euphorie rund um die Heim-EM 2024 hat auch Andreas Rettig erfasst. Der Geschäftsführer Sport beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sagt: "Man merkt, dass etwas passiert ist. Das war ansteckend." Doch jetzt gilt es, diesen Schwung auch in die kommenden Länderspiele mitzunehmen. In der UEFA Nations League sind Ungarn und die Niederlande die nächsten Gegner. Und Bundestrainer Julian Nagelsmann muss die Mannschaft umbauen.

Nach den Rücktritten von Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Ilkay Gündogan fehlt dem Team vor allem eins: Erfahrung. Über 400 Länderspiele hat das Quartett gemeinsam auf dem Konto. "Man muss sich mal vergegenwärtigen: Wir verlieren mit den Vieren mehr Länderspiele, als wir in der Gesamtheit im Kader noch haben. Das ist schon eine aussagekräftige Zahl, das ist irre", sagte Rettig in Blickpunkt Sport im BR Fernsehen: "Sie reißen in jeder Hinsicht sowohl auf als auch neben dem Platz wirklich eine große Lücke."

Rettig setzt auf Nagelsmanns Erfahrung als Vereinstrainer

Warum er trotzdem daran glaubt, dass Julian Nagelsmann keine Probleme mit dem bevorstehenden Neuaufbau haben wird? "Wir haben volles Vertrauen in unseren Trainer, der ja auch als Vereinstrainer schon den einen oder anderen Umbruch mitgemacht hat, das ist ja keine neue Situation, von daher wird er das gut managen".

"Ich bin sicher, dass er den Umbruch gut managen wird." Andreas Rettig über Bundestrainer Julian Nagelsmann

Hinzu kommt, dass Rettig, der vor der Sendung beim DFB-Homeground der EM in Herzogenaurach vorbeigeschaut hat, wieder ein "positives Gefühl" verspürt hat: "Ich hoffe, dass wir diesen Schwung der EM mitnehmen für das erste Spiel in Düsseldorf gegen Ungarn. Es ist wichtig, dass wir diesen guten Spirit nach Düsseldorf übertragen."

Nagelsmanns WM-Ziele 2026: Auch Rettig will den Titel

Und in einer weiteren Sache redet Rettig den Bundestrainer demonstrativ stark. Nach dem EM-Aus hatte Nagelsmann mutig vom WM-Titel in zwei Jahren gesprochen. "Ich finde es ganz gut, wenn ein Trainer die richtigen Wünsche und Prognosen aufstellt", lobt Rettig: "Da können wir uns alle hinter versammeln, das ist gar keine Frage."

DFB-Nachwuchschef: "Wir müssen uns strecken"

Nur der Nachwuchs bereitet den DFB-Verantwortlichen gelegentlich noch Sorgen. Für die bevorstehenden Länderspiele hat Nagelsmann mit Angelo Stiller nur einen echten Neuling dabei. In der Breite fehlen im Deutschen Fußball-Bund derzeit die Ausnahmetalente.

"In der A-Nationalmannschaft brauchen wir auf allen Positionen 20- bis 25-jährige Spieler, die da reindrücken", sagt Hannes Wolf. Der Sportdirektor für den Nachwuchs und die Entwicklung im DFB räumt selbstkritisch ein: "Da müssen wir auch nachschärfen. Das ist uns in den letzten Jahren nicht ganz so gelungen. Da arbeiten wir hart an der Identität, auch in Inhalten, Haltung dazu. Dann geht's nach vorne."

Doch der Weg dahin ist laut Wolf durchaus noch lang. "Wir haben wunderbare Vereine, unglaubliche Fußballorte in Deutschland, eine unglaubliche Fußballkultur. Wir wollen die einfach in tolle Spieler ummünzen", sagt er zwar. Aber: "Da werden wir besser, aber wir müssen uns trotzdem strecken."

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