Karl-Heinz Rummenigge ist nicht mehr Teil der DFB-Taskforce
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Karl-Heinz Rummenigge ist nicht mehr Teil der DFB-Taskforce

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Neuer DFB-Ärger: Rummenigge verlässt Taskforce wegen Rettig

Überraschende Personalwende beim DFB: Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern und Oliver Mintzlaff treten von ihren Ämtern in der Nationalmannschafts-Taskforce zurück. Offenbar war die Ernennung von Andreas Rettig zum DFB-Geschäftsführer ausschlaggebend.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Kaum ist Andreas Rettig im Amt, kommt es hinter den Kulissen zu schweren Verwerfungen. Die Ernennung Rettigs zum Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat zu einem neuerlichen Zerwürfnis beim seit Jahren krisengeplagten Verband geführt. Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff haben ihren sofortigen Rücktritt aus der DFB-Taskforce erklärt – und das zumindest teilweise mit der Verpflichtung Rettigs als Nachfolger von Oliver Bierhoff begründet.

Rummenigge: Rettig-Entscheidung "diskussionswürdig"

"Das im Dezember 2022 installierte Gremium sollte entscheidende Weichen stellen und damit einen nachhaltigen Beitrag zum Wohle des deutschen Fußballs leisten, wie damals im Jahr 2000, das mit seinen Veränderungen in der Nachwuchs- und Eliteförderung bis heute als ein Wendepunkt der Bundesliga-Geschichte gilt", lässt Rummenigge in einer eigens verfassten Mitteilung ausrichten: "Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist allerdings nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können."

"Zudem wurde die Task Force in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich." Karl-Heinz Rummenigge (Aufsichtsratsmitglied FC Bayern München)

Rettig gilt als streitbare Persönlichkeit. Aufgrund seiner Ansichten ist er in der Vergangenheit immer wieder angeeckt, gilt vor allem bei den größeren Klubs wie dem FC Bayern oder Borussia Dortmund als umstritten. Die ausufernde Kommerzialisierung des Fußballs ist Rettig ein Dorn im Auge. In den vergangenen Jahren hat sich Rettig auch medial immer wieder als Chefkritiker präsentiert, unter anderem zuletzt bei "Blickpunkt Sport" – dabei schonte er weder Verbände noch Klubs, Profis oder Funktionäre.

Dauerzoff mit Bayern-Bossen

Vor allem mit den Bossen von Rekordmeister Bayern München lag der 60-Jährige oftmals im Clinch. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte Rettig vor der WM in Katar öffentlich als "König der Scheinheiligen" bezeichnet. Die Taskforce war nach dem Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde gegründet worden.

Der Expertenrat soll dafür sorgen, dass sich der Verband und die Nationalelf mit Blick auf die EM 2024 in Deutschland aus dem Tief befreien. Die Suche nach einem Erben für Bierhoff, der nach der WM zurückgetreten war, sollte eine Hauptaufgabe der Taskforce sein. Bisher gehörten dem Gremium neben Rummenigge und Mintzlaff noch Nationalmannschafts-Sportchef Rudi Völler, DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Vize Hans-Joachim Watzke und Matthias Sammer an.

Mit Informationen des SID

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