Alexandra Burghardt, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper, Lisa Mayer
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Videobeitrag

Alexandra Burghardt, Rebekka Haase, Gina Lückenkemper, Lisa Mayer

Videobeitrag
> Sport >

Staffel-Glück: Lückenkempers Traumzeit und Burghardts Doppelcoup

Staffel-Glück: Lückenkempers Traumzeit und Burghardts Doppelcoup

Bayerns schnellste Frauen Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt waren maßgeblich am Erfolg der 4x100m-Staffel bei den Olympischen Spielen beteiligt. Die Wahl-Bambergerin legte eine Fabelzeit hin, Burghardt schrieb deutsche Olympia-Geschichte.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die deutsche Sprint-Staffel um die Wahl-Bambergerin Gina Lückenkemper stürmte mit einem famosen Lauf überraschend zu Olympia-Bronze über 4x100 m. Das Quartett mit Alexandra Burghardt aus Burghausen, Lisa Mayer, Lückenkemper und Schlussläuferin Rebekka Haase lief im Stade de France 41,97 Sekunden und holte bei der Teamentscheidung über eine Stadionrunde die erste deutsche Medaille seit der Wiedervereinigung.

Für die frühere Europameisterin Lückenkemper, die in 9,89 Sekunden die Schnellste aller Läuferinnen war, endeten die Sommerspiele in Frankreich damit mehr als versöhnlich, nachdem sie über die 100 m ihren Traum vom Finale nicht hatte erfüllen können. Der deutschen Meisterin fehlten zwei Hundertstel zur Teilnahme am Rennen um Gold. Nun flossen bei der 27-Jährigen in den Armen ihrer besten Freundin Haase die Freudentränen.

Großer Teamgeist in der Staffel

Dass in Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase das Europameister-Quartett von München 2022 nun Olympia-Bronze einheimste, war auch großem Teamgeist geschuldet. Sophia Junk, in der Qualifikation noch Startläuferin, verzichtete wegen muskulärer Probleme, so rutschte Burghardt nach einer durchwachsenen Saison in die Staffel. Junk bekam ebenfalls eine Bronzemedaille - und viel Dank von ihren Kolleginnen.

"Wir sind alle um unser Leben gerannt. Wir haben unser Herz auf der Bahn gelassen." Gina Lückenkemper

Burghardt schreibt deutsche Olympia-Geschichte

Und auch der anderen bayerischen Starterin gelang ein besonderes Kunststück: Alexandra Burghardt hat durch Bronze mit der deutschen Sprint-Staffel auch ein Stück deutsche Olympia-Geschichte geschrieben. Als erste Sportlerin seit der Wiedervereinigung ist der 30-Jährigen gelungen, Medaillen bei Winter- und Sommerspielen zu gewinnen. Bei den Winterspielen von Peking 2022 gewann Burghardt als Anschieberin im Bob von Mariama Jamanka Silber.

"Ich habe irgendwann mal nachgeschaut, aber ich glaube, dass das nach der Wende niemand geschafft hat", erzählte die Sportlerin aus Burghausen nach einem denkwürdigen Abend im Stade de France. "Ich glaube, es ist eine runde Sache. Ich habe es noch nicht so ganz verstanden. Ist schon besonders irgendwie."

Luding-Rothenburger mit Medaillen auf Eis- und Bahn-Oval

Als bislang einzige deutsche Sportlerin kann Christa Luding-Rothenburger Plaketten von beiden Spielen vorweisen. Die einst überaus erfolgreiche Eisschnellläuferin holte 1988 in Seoul Silber im Bahnradsport, nachdem sie wenige Monate zuvor in Calgary auf dem Eis - wie vier Jahre zuvor in Sarajevo - zu Gold gesprintet war.

In der Olympia-Historie ist das, was nun Burghardt vollbracht hat, eine Seltenheit. Offiziellen Angaben zufolge gelang das vor der Sprinterin insgesamt nur sechs anderen Athletinnen und Athleten - zuletzt dem US-Amerikaner Eddy Alvarez in einer kuriosen Kombination. Nach Silber im Short Track 2014 in Sotschi folgte vor drei Jahren in Tokio auch Silber mit dem US-Team im Baseball.

"Das war jetzt nicht primär das Ziel, ich hatte das nicht den ganzen Tag im Kopf", sagte Burghardt zu ihrer Sommer-Medaille, die sie noch am Freitagabend umgehängt bekam. Stolz war sie gleichwohl: "Also das ist fantastisch."

Video: Die Bronze-Staffel im Interview

4x100m-Staffel Frauen
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Videobeitrag

4x100m-Staffel Frauen