Die bayerischen Olympia-Hoffnungen
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Die bayerischen Olympia-Hoffnungen

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Olympia 2024: Die bayerischen Medaillenhoffnungen

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat 470 Athletinnen und Athleten für die Sommerspiele in Paris nominiert, darunter 44 als Ersatz. Im Team Deutschland finden sich auch viele Sportler aus dem Freistaat - eine bayerische Übersicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Am 26. Juli starten die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Mit dabei sind auch wieder einige bayerische Medaillenhoffnungen. Zweimal Gold gab es aus bayerischer Sicht bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio zu feiern.

Insgesamt gab es 37 Medaillen (10 Gold, 11 Silber, 16 Bronze) für die deutschen Athletinnen und Athleten und Rang neun im Medaillenspiegel. Es war die bisher schwächste Medaillenausbeute seit der Wiedervereinigung. Das soll sich diesmal ändern. Und auch die bayerischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen ihren Beitrag dazu leisten.

Funk und von Bredow-Werndl hoffen auf Titelverteidigung

Die Kanutin Ricarda Funk, die in Augsburg trainiert, geht in ihre zweiten Olympischen Spiele. Bei ihrer Premiere in Tokio 2021 holte sie im Kajak-Einer-Slalom direkt Gold. Diesen Erfolg würde sie nur zu gerne wiederholen. Bei den Heim-Weltmeisterschaften in Augsburg gewann sie Doppelgold in der Mannschaft und auch im Einzel.

Auch Reiterin Jessica von Bredow-Werndl hofft auf die Titelverteidigung. Die Oberbayerin kehrte aus Tokio mit zwei Goldmedaillen um den Hals zurück. Bredow-Werndl gewann Gold im Team sowie im Einzelwettbewerb. Seit ihrem Olympiasieg wurde die 38-Jährige 2023 noch Doppel-Europameisterin im Grand Prix Spécial und in der Grand Prix Kür - die Chancen, den Erfolg von Tokio zu wiederholen, stehen also nicht schlecht.

Olympia-Zweiter Dauser bangt um Start in Paris

Für ganz oben reichte es für Turner Lukas Dauser in Tokio nicht. Der Mann vom TSV Unterhaching gewann an seinem Paradegerät Barren die Silbermedaille und musste sich damals nur dem Chinesen Zou Jingyuan geschlagen geben.

Es ist seit Jahren das Duell der beiden Turner. Bei der WM in Antwerpen verzichtete der Chinese auf einen Start und Dauser wurde Weltmeister. Ob Dauser in Paris antreten kann, ist aber noch gar nicht gewiss. Der 31-Jährige zog sich bei der Olympia-Qualifikation eine Muskelverletzung am rechten Oberarm zu. Am 6. Juli schrieb Dauser auf Instagram, dass es unklar sei, ob er in Paris antreten könne. "Ich werde weiterhin alles geben", schrieb er weiter.

Kann Kanute Tasiadis den Medaillensatz vollmachen?

Sideris Tasiadis paddelte im Wasser von Tokio zur Bronzemedaille. 2012 in London hatte er sogar Silber geholt. Gold fehlt ihm also noch für den kompletten olympischen Medaillensatz. Eine Medaille ist im Bereich des Möglichen, Gold wäre aber eine Überraschung.

Platzt bei Ruderer Zeidler der Knoten?

Ruderer Oliver Zeidler zählt im Einer seit Jahren zu den Medaillenkandidaten. Auch in Tokio ruhten die Hoffnungen auf dem 27-Jährigen, doch ihm versagten die Nerven. 2021 verpasste er sogar das Finale. Auch bei den European Championships auf seiner Heimstrecke in Oberschleißheim reichte es für ihn nur zu einem undankbaren vierten Platz. Dass er siegen kann, hat er schon in jungen Jahren bewiesen. 2019 wurde er mit 23 Jahren Weltmeister im Einer und wiederholte 2022 und 2023 diesen Triumph. In seiner Via stehen auch zwei EM-Titel.

Beck Top-Favoritin bei den Freischwimmern

Leonie Beck zählt im Freiwasserschwimmen zu den Top-Kandidaten auf eine Medaille. Die Würzburgerin gewann bei den Schwimmweltmeisterschaften 2023 in Fukuoka über zehn sowie über die fünf Kilometer Gold. Bei der EM triumphierte die 27-Jährige ebenfalls zwei Mal.

Leichtathletik: Lückenkemper, Potye und Burkhardt nur mit Außenseiterchancen

Die Leichtathletik ist eines der Highlights bei Olympia. Deutsches Aushängeschild ist Gina Lückenkemper - auch abseits des Platzes. Die 27-Jährige lebt und trainiert in Bamberg. Chancen auf eine Medaille über die 100 Meter sind eher gering. Bei der EM in Rom wurde sie in 11,07 Sekunden Fünfte und konnte ihren Titel nicht verteidigen.

In der 4x100-Meter-Staffel dagegen könnte es für Lückenkemper für eine Medaille reichen. Auf einen Einsatz in der Staffel hofft Alexandra Burghardt aus Burghausen, die bei der EM verletzungsbedingt fehlte. Zusammen mit Lückenkemper, Rebekka Haase und Lisa Mayer feierten sie in München 2022 den EM-Triumph.

Tobias Potye ist der bayerische Hoffnungsträger im Hochsprung. Der Aschheimer holte vor zwei Jahren bei der Heim-EM Silber. In diesem Jahr verzichtete er auf einen Start in Rom, um sich ganz auf Olympia zu konzentrieren. Seine Bestleistung liegt bei 2,34 m.

Basketball-Weltmeister mit FC-Bayern-Block

Das olympische Basketballturnier wird alleine schon wegen des US-amerikanischen "Dream Teams" viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. U.a. haben die USA die NBA-Topstars LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant nominiert. Die Goldmedaille scheint schon vor dem ersten Jump vergeben.

Es wird ja aber auch noch Silber und Bronze vergeben - und da werden der deutschen Nationalmannschaft durchaus Chancen eingeräumt. Bundestrainer Gordon Herbert hat zehn Werltmeister in den Zwölfer-Kader berufen, daunter die NBA-Profis Dennis Schröder sowie Franz und Moritz Wagner. Mit Oscar Da Silva, Nick Weiler-Babb, Andi Obst und Niels Giffey stellt Doublesieger FC Bayern München das Gros des Teams, dazu kommt mit Isaac Bonga ein Spieler, der bis jetzt in München spielte sowie Maodo Lo und Johannes Thiemann, die eine Münchner und Bamberger Vergangenheit haben.

Medaillen bei den Bogenschützinnen möglich

Für eine Medaille könnten auch die deutschen Bogenschützinnen sorgen. In Tokio holten Charline Schwarz aus Franken, Michelle Kroppen und Lisa Unruh Bronze. Letztere ist in Paris nicht mehr dabei. Für sie rückte die Bayerin Katharina Bauer ins Team. In dieser Konstellation gewannen die drei Gold bei der WM 2023 in Berlin.

FCB-Frauen im DFB-Team bei Olympia

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich für das olympische Fußballturnier qualifiziert. Vom FC Bayern werden Giulia Gwinn, Klara Bühl, Sydney Lohmann, Lea Schüller und die Neu-Münchnerin Lena Oberdorf dabei sein. Die Chance auf eine Medaille stehen für den EM-Finalisten von 2021 nicht schlecht. In Rio de Janeiro 2016 holte das damals ebenfalls von Horst Hrubesch trainierte Team die Goldmedaille.

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