Es sollte nicht sein. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat hart gekämpft und am Ende das Halbfinal-Duell gegen die USA nach Verlängerung nur knapp mit 0:1 verloren. "Es ist sehr bitter, sehr enttäuschend", sagte die gebürtige Haßfurterin Klara Bühl, die beim FC Bayern spielt, "aber wir sind trotzdem sehr stolz, dass wir so mit den Besten mithalten können."
Am Freitag geht es für die Elf von Horst Hrubesch erneut in Lyon gegen Weltmeister Spanien um Bronze. Brasilien zog nach einem überraschend einseitigen Halbfinale mit einem 4:2-Sieg ins Finale ein.
Oberdorf drückt die Daumen
Die verletzte Lena Oberdorf war zum Daumendrücken nach Lyon gereist. Dort wollte sie eigentlich auch ihre neue FC-Bayern-Teamkollegin Lea Schüller (Knieprobleme) unterstützen, doch die fiel wie Anführerin Alexandra Popp (Infekt) ausgerechnet gegen Rekord-Olympiasieger USA aus. Sydney Lohmann übernahm für Popp im Mittelfeld, Nicole Anyomi im Angriff neben Klara Bühl und Jule Brand für Schüller.
Klara Bühl schießt Bananenecke
Die Marschroute war klar - möglichst lange die Null halten. Das DFB-Team verteidigte mit Herz und Leidenschaft, nur offensiv kamen sie nur schwer zum Zug. Das Hrubesch-Team wurde kreativ. Klara Bühl schickte eine Bananenecke direkt aufs Tor von Alyssa Naeher. Auch Jule Brandt (24') konnte die US-Torfrau mit einem Schuss unbehindert testen. Allerdings fehlte die Entschlossenheit. Da die Abwehr und Torfrau Abwehr Ann-Katrin Berger den Offensivbemühungen der US-Amerikanerinnen standhielt ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Glück für DFB-Elf - Swanson vergibt Großchance
Der Fokus lag zwar auch in der zweiten Hälfte auf der Defensive, doch die Mannschaft um Giulia Gwinn ging mutiger nach vorne. Die Kapitänin und Jule Brand versuchten es einfach auch mal direkt. In der 62. Minute dann Glück für die DFB-Elf. Mallory Swanson verpasste das Tor nur knapp.
Für Marina Hegering ging es nicht weiter, Bibiane Schulze-Solano kam. Die USA machten mehr Druck. Torfrau Berger war gefordert, konnte aber nicht alles wegräumen. Swanson (86') hatte das Leder im deutschen Kasten zwar versenkt, doch es war abseits. Hrubesch trieb seine Elf verbal immer wieder nach vorne, in der regulären Spielzeit gab es dennoch nichts Zählbares zu holen. Es ging es in die Verlängerung.
Kalte Dusche für die Hrubesch-Elf
Und dann war es doch passiert. Sophia Smith schob das Leder in der 95. Minute eiskalt zur Führung ein. In der 104. Minute konnte Berger dann mit einer starken Parade das 2:0 durch die Torschützin verhindern. Vor dem US-Tor fehlten der DFB-Elf die durchschlagkräftigen Schüller und Popp. Bühl (105') versuchte es mit einer direkten Ecke, Gwinn (107') scheiterte an Naeher. Die Uhr tickte unaufhaltsam für die US-Girls. Die eingewechselte Laura Freigang (119.) vergab die letzte Chance zum Ausgleich per Kopfball. Deutschland musste sich mit 0:1 geschlagen geben.
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