Der Wind machte den deutschen Biathleten im Massenstartrennen über die 12,5 Kilometer der Frauen und die 15 Kilometer der Männer einen dicken Strich durch die Rechnung.
Besonders bitter: Die Biathlon-Männer konnten auch im letzten Rennen eine Nullnummer in Peking nicht verhindern. Nach dem Staffel-Drama mit dem undankbaren vierten Platz gab es auch zum Abschluss keine Medaille. Gold ging anch 38:14,4 Minuten an den Norweger Johannes Thinges Bö (4 Fehler). Der Schwede Martin Ponsiluoma (+40,3 Sek.) gewann Silber vor Vetle Sjastad Christiansen (+1:12,5 Min.|NOR).
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Nawrath und Doll machen Hoffnung
Der Wind hatte sich zunächst beruhigt und Philipp Nawrath (0|0|3|4) sich nach fehlerfreiem Liegendanschlag in Runde drei hinter den führenden Topstar Johannes Thingnes Bö geklemmt. Benedikt Doll (0|0|2|4) führte das Verfolgerfeld an.
Die fehlerfrei Serie riss allerdings im Stehendschießen. Doll drehte zwei, Nawrath drei Extrarunden. Bö blieb trotz Strafrunde in Führung, Superstar Quentin Fillon Maillet war ihm jedoch auf den Fersen.
Der Wind kehrt zurück
Im entscheidenden Schießen verpasste Bö zwei Scheiben. Da auch die Konkurrenten Martin Ponsiluoma und Fillon Maillet patzten lief Bö trotzdem dem sicherem Gold entgegen.
Doll kam nach sechs Fehlern mit 2:31,4 Minuten Rückstand auf Rang acht ins Ziel. "Der Platz ist überraschend gut", so Doll. Seine Fehler ärgerte ihn allerdings. "Ein achter Platz ist zufriedenstellend, aber zu einer Medaille hat es halt nicht gereicht." Johannes Kühn (+2:38,3 Min./5 Fehler) lief ebenfalls in die Top Ten. "Zehnter ist in Ordnung. Insgesamt bin ich aber nicht zufrieden," sagte er im ZDF. Teamkollege Roman Rees (2:50,8/3 F.) wurde 14. und Philipp Nawarth (3:55,7/7 F.) am Ende nur 23..
Preuß beste Deutsche auf Rang acht
Franziska Preuß lief nach vier Schießfehlern als starke Achte ins Ziel. Denise Herrmann verpasste fünf Scheiben und wurde 13., Vanessa Hinz (4 Fehler) kam auf Rang 15 und Vanessa Voigt (6) auf Platz 18.
"Ich bin sehr zufrieden", sagte Preuß. "Es war wirklich sehr schwierig." Für die 27-Jährige war es ein "versöhnliches Ende." Damen-Trainer Kristian Mehringer fand es "ein bisschen schade, dass der Wind so reingeblasen hat." Aber: "Die Beste hat gewonnen," sein Fazit im ZDF-Interview.
Auch die Medaillengewinnerinnen nicht fehlerfrei
Die Beste war Justine Braisaz-Bouchet, die mit 15,3 Sekunden Vorsprung vor Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland (+34,9 Sek.) zu Gold lief. Die Französin hatte bei ihrem Olympiasieg wie die Norwegerinnen vier Scheiben verfehlt.
Strafrunden schon im ersten Schießen
Die 30 Starterinnen führte zunächst Denise Herrmann in entspanntem Tempo mit der Startnummer eins an. Nach dem ersten Schießen sortierte sich das Feld neu. Die Einzel-Olympiasiegerin musste wie Franziska Preuß und Vanessa Voigt in die Strafrunde. Nur Vanessa Hinz war ohne Fehler durchgekommen. An der Spitze ging ein Sextett mit Eckhoff und Olsbu Röiseland in die zweite Runde.
Eckhoff und Olsbu Röiseland in Topform
Die Norwegerinnen blieben trotz widriger Windbedingungen auch am zweiten Schießstopp fehlerfrei und zogen davon. Hinz traf ebenfalls alle Scheiben und schob sich auf Position fünf vor. Preuß und Herrmann mussten dagegen erneut 150, Voigt sogar 300 Extrameter laufen.
Windlotterie im Stehendanschlag
Stehend wurde es dann durch die Böen schwieriger mit den Scheiben. Röiseland kassierte wie Eckhoff zwei Strafrunden. Der souveräne Vorsprung von gut 20 Sekunden war dahin. Die Französin Justin Braisaz-Bouchet schloss zu Röiseland auf. Preuß und Herrmann verpassten erneut eine Scheibe, Hinz und Voigt zwei. Auf den Positionen 10,11,13 und 22 ging es für sie in die vierte Runde.
Braisaz-Bouchet setzte sich dann mit einem Fehler im letzten Schießen an die Spitze, gefolgt von den Norwegerinnen. Preuß hielt sich mit einem Fehler in den Top Ten. Herrmann und Hinz gingen nach den abschließenden zwei Strafrunden als 12. und 15. auf die Schlussrunde. Voigt war nach dem sechsten Fehler 19.. Am Ende reichte es für die Staffel-Bronzegewinnerinnen aber nicht mehr aufs Podest. Die Französin gewann souverän.
Das Rennen war wegen der zu erwartenden kalten Temperaturen und schlechteren Windverhältnissen von Samstag auf Freitag vorverlegt worden.
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