Fünf Jahre nach Rio hat Tischtennisspieler Valentin Baus endlich das große Ziel erreicht. Die richtigen Worte muss Valentin Baus erst einmal suchen. "Es ist unbeschreiblich", bricht es dann aus ihm hervor - nach dem Gewinn seiner ersten Goldmedaille im Tischtennis bei den Paralympics. Mit 3:2 nach Sätzen schlug er am Sonntag in Tokio den favorisierten Chinesen Ningning Cao und holte das zweite Gold für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) in der japanischen Hauptstadt - 77 Minuten nach dem Triumph von Martin Schulz im Triathlon.
Tischtennis-Krimi: Gegner aus China führte schon
Der 25-Jährige von Borussia Düsseldorf musste im Tokyo Metropolitan Gym hart kämpfen und stand kurz vor einer Niederlage. Nach dem gewonnen Auftaktsatz (11:4) drehte Ningning Cao die Partie und führte mit 2:1. In einem hart umkämpften vierten Durchgang verhinderte Baus, der eine Glasknochen-Krankheit hat, mit 13:11 die Silbermedaille. Den Entscheidungssatz gewann er dann mit 11:7 und konnte sein Glück nach dem 43-minütigen Tischtennis-Krimi kaum fassen.
"Wir haben so lange so hart gearbeitet", sagte der Paralympics-Sieger und dachte dabei vor allem an sein persönliches Umfeld. "Nicht nur ich, sondern auch meine Trainingspartner, mein Trainer, Betreuer. Es kommt gerade alles zusammen."
Weitere Medaille im Blick
Vor dem Abflug nach Japan hatte Baus "seinen Traum von Gold verwirklichen" wollen, wie er erzählte. Fünf Jahre nach der Silbermedaille bei den Paralympics von Rio ist der gebürtige Bochumer nun am Ziel. "Das kann man einfach nicht beschreiben", sagte er überglücklich.
Eine große Gold-Feier wird es aus Corona-Gründen nicht geben. Zumindest will Baus aber in kleiner Runde "gemütlich zusammensitzen" und "vielleicht trinken wir auch ein Wasser", scherzte er. Beendet sind die Paralympics allerdings noch lange nicht. Mit der Mannschaft strebt Baus die zweite Medaille an.
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