Vor sieben Jahren gewann Felix Neureuther den Weltcup-Slalom im finnischen Levi und bekam - wie es dort Tradition ist - ein Rentier geschenkt. Mit dem Rennen am Polarkreis kennt sich der BR-Wintersportexperte also aus und mit den Erfolgschancen der bayerischen Teilnehmer sowieso: "Wir haben zwei absolute heiße deutsche Eisen im Feuer mit Lena Dürr und Linus Straßer, einer der Topfavoriten auf die Slalom-Kugel", so Neureuther in der neuesten Folge des BR24Sport-Podcasts "Pizza und Pommes".
Straßer und Dürr überzeugten in Sölden
Auch weil Straßer zuletzt aufsteigende Form bewies. Beim Riesenslalom in Sölden fuhr der Mann vom TSV 1860 München in für ihn ungewohnten Disziplin auf Rang 22 - sein zweitbestes Ergebnis überhaupt im Riesenslalom und das beste seit beinahe sieben Jahren. Lena Dürr vom SV Germering überraschte am Rettenbachferner als Zehnte. Auch für sie war es ihr bestes Riesenslalom-Resultat seit mehr als einem Jahrzehnt.
In Levi ist Mikaela Shiffrin mal wieder die große Favoritin. Die Frauen fahren am Samstag (ab 10 Uhr live im Stream und BR Fernsehen). Bei den Männern am Sonntag (ab 10 Uhr live im Stream und BR Fernsehen) stehen wie in Sölden die beiden Comebacker Marcel Hirscher und Lucas Pinheiro Braathen im Fokus.
- BR24Sport überträgt den Slalom der Frauen und Männer am Samstag und Sonntag jeweils live ab 10 Uhr im Stream und BR Fernsehen
Neureuthers Hot-Takes zu Braathen und Hirscher
Der Österreicher, der für die Niederlande startet, habe "seine Material-Thematik gut in den Griff bekommen" und werde sich deshalb weiter steigern können, glaubt Neureuther: "Ich glaube, dass der im Slalom wirklich überraschen kann in Levi und dass er besser abschneiden wird als ein 23. Platz in Sölden."
Auch dem zweiten Rückkehrer, Lukas Braathen, prognostiziert Neureuther ein besseres Resultat als beim Saisonauftakt. Damals hatte der für Brasilien startende Norweger das Podium als Vierter nur knapp verpasst. Neureuther ist sich vor dem Rennen in Lappland aber sicher, "dass Lukas Braathen aufs Podium fahren wird. Ich haue da jetzt mal eine These raus."
Neureuther über Show im Sport: Wir Deutsche sind übervorsichtig
Schon in Sölden tanzte der Norweger angemessen seinen brasilianischen Wurzeln Samba im Zielraum und brachte so wieder etwas Flair und Leichtigkeit in den Ski-Weltcup. Eine Show, die Neureuther sehr gefiel. "Weißt du was das Verrückte ist? Ich frag dich jetzt, wer ist Erster geworden? An Braathen erinnert man sich. Aber dass Alexander Steen Olsen gewonnen hat? Aber über den tanzende Braathen, der Vierter geworden ist und über über Marcel Hirscher trotz seines Platz 23 sprich jeder."
Neureuther würde solche Szenen gern häufiger sehen. Als Athlet könne man sich auf den Showcharakter eines solchen Events "schon darauf einstellen, aber du musst es zulassen wollen", so Neureuther, der kritisiert: "Da sind wir Deutsche schon ein bisschen übervorsichtig, was den Schutz von unseren Athletinnen und Athleten angeht, dass sie bloß nicht gestört werden."