Miroslav Klose (links) mit Torhüter Jan Reichert (rechts)
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Saisonstart unter Klose: 1. FC Nürnberg steckt im Abstiegskampf

Saisonstart unter Klose: 1. FC Nürnberg steckt im Abstiegskampf

Der 1. FC Nürnberg steckt nach dem 0:2 gegen Hannover 96 in der Krise. Nach Schlusspfiff zeigte sich Klose mit der Leistung seiner Mannschaft dennoch zufrieden. Der Club rutscht nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen in den Abstiegskampf.

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Am Ende stand der 1. FC Nürnberg wieder mit leeren Händen da. Gegen Hannover 96 setzte es für den FCN die vierte Saisonniederlage - und das, obwohl FCN-Trainer Miroslav Klose angesichts der jüngsten Auftritte auf eine komplett neue Taktik gesetzt hatte. Doch am Endergebnis änderte das wenig. Und so rutscht der FCN nach dem 7. Spieltag auf Platz 14 und somit in die unmittelbare Nachbarschaft der Abstiegsplätze. Zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war Klose laut eigenen Aussagen dennoch.

Defensiv stabil bis zu Serras Aussetzer

Besonders die ersten 70 Minuten hatten Klose "sehr gut gefallen", wie er nach Schlusspfiff im Sportschau-Interview angab. "Wir haben viele Dinge umgesetzt, was wir diese Woche trainiert haben. Die Räume gut bespielt mit Ball und die Räume gut erkannt und nach vorne gestochen gegen den Ball, viele Ballgewinne gehabt", lobte Klose seine Mannschaft nach dem 0:2.

Der Club-Coach hatte seinem Team einen neuen Anstrich verpasst, tauschte auf vier Positionen. Schon im Vorfeld der Partie hatte Klose seine Mannschaft als Underdog gesehen, dementsprechend vorsichtig ging es der Club an. Der 46-Jährige setzte in Hannover auf eine Fünferkette und platzierte davor einen Viererriegel gegen den Ball mit den emsigen Balleroberern Casper Jander und Jens Castrop.

Bis zur Schlussphase hatte der Ansatz defensiv auch gut funktioniert. Bis auf zwei Kopfbälle, die Club-Keeper Jan Reichert entschärfte, waren die Niedersachsen selten gefährlich. Doch Janni Serra machte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung in der 75. Minute alle Arbeit zunichte, als er sich im eigenen Strafraum zu viel Zeit ließ, den Ball zu klären und statt des Spielgeräts nur Hannovers Phil Neumann traf. "Da muss er sich cleverer anstellen", befand sein Cheftrainer, der Serra dennoch "keinen Vorwurf" machen wollte.

FCN findet offensiv erst in der Schlussphase statt

Ein Fehler, der umso schmerzhafter war, da unter dem defensiven Ansatz die ohnehin seit Wochen harmlose Offensive des Altmeisters stark gelitten hatte. "Wir haben in vielen Umschaltaktionen einen Fehlpass gespielt. Es waren viele Ballverluste da. Das müssen wir besser ausspielen", erkannte auch Klose.

Offensiv gefährlich wurden die Gäste erst in der Schlussphase. Beim Stand von 0:2 vergaben der eingewechselte Florian Pick und Serra zwei Chancen. Hannover verteidigte in beiden Szenen zu sorglos, die Nürnberger Angreifer nahmen die Geschenke aber dennoch nicht an.

Es bleibt dabei, der Club hat nach sieben Spielen immer noch nicht die Balance zwischen Verteidigung und Angriff gefunden. Die Franken stellen jeweils die drittschlechteste Offensive und Defensive der 2. Bundesliga - und stehen auch deshalb auf dem 14. Tabellenrang. "Im Moment fehlt vielleicht noch der letzte Kniff in den Spielen, dass wir das in Erfolgserlebnisse ummünzen können", befand Torwart Jan Reichert nach dem Spiel.

Wegweisendes Spiel für Klose gegen Münster

Am Samstagnachmittag empfängt der FCN Aufsteiger Preußen Münster. Gegen das Team von Trainer Sascha Hildmann ist ein Sieg quasi schon Pflicht. Im Vorfeld des Hannover-Spiels war schon über Miroslav Kloses Zukunft spekuliert worden. Sportvorstand Joti Chatzialexiou hatte gegenüber der "BILD" erklärt, zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison, noch keine Trainerfrage stellen zu wollen.

Doch nach nur sieben Punktgewinnen aus sieben Spielen, die teilweise glücklich zustande kamen, dürfte auch Chatzialexiou zu dem Schluss kommen, dass der Saisonstart misslungen ist. Die Frage ist, wie lange der Sportvorstand Klose Zeit für die Findung der Mannschaft gibt.

Klar ist, verlieren Klose und der 1. FC Nürnberg auch das Heimspiel gegen Münster, würde der FCN noch tiefer im Abstiegskampf stecken. Mindestens der Tabellennachbar würde dann den ambitionierten Traditionsverein aus Mittelfranken überholen - und es würde es eine sehr ungemütliche Länderspielpause am Valznerweiher anstehen. Doch die gute Nachricht: Mit einem Sieg würde sich die Lage deutlich entspannen. Doch dafür muss der FCN endlich die Balance zwischen Angriffsspiel und Defensive finden.

Im Video: Die Highlights der Partie Hannover 96 - 1. FC Nürnberg

Hannover 96 - FC Nürnberg
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Hannover 96 - FC Nürnberg

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