Zwei Dirndl mit Schleifen links und rechts gebunden.
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Beziehungsstatus: Die Schleife verrät's!

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Wiesnflirt erlaubt? Die Schleife am Dirndl verrät's

Wiesnflirt erlaubt? Die Schleife am Dirndl verrät's

Single oder verheiratet, das soll die Position der Schleife am Dirndl verraten. Links gebunden heißt: noch zu haben – rechts gebunden bedeutet: Ich bin in festen Händen, im Trachtenverein sogar verheiratet. Doch ist diese Tradition noch zeitgemäß?

Über dieses Thema berichtet: Bayernmagazin am .

"Soweit ich weiß, darf man links die Schleife tragen, wenn man Single ist und rechts, wenn man vergeben ist. Hinten tragen es Witwen oder Bedienungen." Die Zwillinge Larissa und Theresa sind am ersten Wiesn-Sonntag schon für einen Flirt zu haben, sagen sie. Sie binden die Schürze links, immer von der Trägerin aus gesehen, und finden das "cool". Einmal im Jahr könnte man schon mal so eine Tradition mitmachen.

Und mit dieser Meinung sind sie nicht allein. Fast alle der befragten Frauen zwischen 18 und 45 Jahren sagen auf dem Oktoberfest: Den Beziehungsstatus mit der Dirndlschürze kundzutun, sei voll okay. Nur eine dreht sich weg und seufzt: "Ich kann's nicht mehr hören. Das ist doch gar keine Tradition!"

Ist das Tradition?

Tatsächlich entbehrt dieser Brauch jeglicher Grundlage. "Das ist eine vermeintliche Tradition, tatsächlich ist das historisch überhaupt nicht nachweisbar", stellt Alexander Karl Wandinger vom Trachten-Informationszentrums des Bezirks Oberbayern im Kloster Benediktbeuern richtig. Vielmehr wurden die Schürzenschleifen früher entweder vorne oder hinten gebunden. Rechts und links sei irgendwann einfach Mode geworden.

Allerdings sei es auch früher schon ein Modediktat gewesen, die Schleife vorne oder hinten zu binden, weiß Wandinger. War der Stoff der Schürze hochwertig und schön, wurde die Schürzenschleife vorne gebunden, zur Arbeit hinten, einfach weil es praktischer war. "Insofern ist das eine gute Geschichte, aber eine erfundene Geschichte." Die Schleife ist also ein Dirndl-Accessoire geworden, teilweise auch dekoriert mit einem Charivari wie bei Lederhosen, oder auch mit zweifarbigen Satinbändern.

Ist das noch zeitgemäß?

Zudem gibt Wandinger zu bedenken, dass es nicht mehr zeitgemäß sei, den Beziehungsstatus mit der Schleife zu zeigen. In einer Zeit, in der Männer und Frauen gleichberechtigt, auf Augenhöhe seien, machen Frauen auf einmal auf "braves Mädchen". Das passe nicht. Dogmen seien zudem nie gut: "Weil alles, was nicht mehr lebendig ist und festgelegt und festgezurrt ist, entwickelt sich nicht mehr."

Vielmehr sollten die Frauen doch mit dem Dogma spielen: "Es ist ja auch ein geniales Täuschungsmanöver für die Männer. Man weiß ja nie, ob das stimmt, was die Frau da macht."

Das sagen die Wiesnmadln

Auf dem Oktoberfest sind die Frauen trotzdem recht zufrieden mit dem Brauch. Man mache das halt so seit Jahrzehnten, sagen die einen. Sie finden es praktisch. Die anderen geben zu, schon mal bei Männern, die sie nicht so toll fanden, die Schürze umgebunden und sich mit "Schleife nach rechts" als verheiratet ausgegeben zu haben. Auf der Wiesn gilt eh: leben und leben lassen – auch beim Gwand.

Auch wenn es keine verbriefte Tradition ist, halten sich auch die Trachtenvereine an die Rechts-links-Regel. Ulrike Weiß, die für die Fischer der Tutzinger Gilde darauf achtet, dass die Trachten standesgemäß angezogen und die Jungfernkrönchen richtig platziert sind, sagt selbst: "Eigentlich lebt man ja in Zeiten, in denen man in festen Beziehungen leben kann, ohne verheiratet zu sein. Warum sollte man dann trotzdem die Schürze links binden?" Und ihre erwachsene Tochter Vroni fügt hinzu, dass sie es im Alltagsdirndl mit der Platzierung der Schleife nicht so genau nehme. Also verlassen sollte man sich nicht darauf.

Zudem gibt es ja auch die silberfarbene Schnalle statt eine Schleife. Die kam in den 1970er-Jahren auf, erklärt Trachtenexperte Wandinger. Die Schnalle erfreue sich wieder großer Beliebtheit.

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Verrät gar nix: Die Schnalle

Im Video: Halbzeitbilanz - 3,6 Millionen Oktoberfestbesucher zur Halbzeit erwartet

Die Zwischenbilanz beim diesjährigen Oktoberfest fällt aus Sicht der Wirte, Schausteller und Veranstalter hervorragend aus.
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Die Zwischenbilanz beim diesjährigen Oktoberfest fällt aus Sicht der Wirte, Schausteller und Veranstalter hervorragend aus.

Urban Legends – auch bei Lederhosen

Übrigens ist auch die Geschichte, dass blaue Stickereien auf der Lederhose verboten sind, "eine gute erfundene Gschicht", stellt Wandinger klar. Der Grund, dass blau den bayerischen Königen vorbehalten war, stimme nicht. Die Dirndl, Westen und Lederhosen, die auf dem Oktoberfest getragen werden, seien modische Interpretationen von Trachten und als solche auch immer ein Stück weit Fashion.

So sind dieses Jahr "in": Schmetterlingsärmel und V-Ausschnitt bei der Dirndlbluse und das Dirndl, inklusive Schürze, in monochromen Farben.

Dieser Artikel ist erstmals am 30. September auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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