32 Torschüsse und doch komplett baden gegangen: Der FC Bayern ist am Mittwochabend im vorletzten Spiel der Champions-League-Ligaphase an Torhüter Justin Bijlow und sich selbst gescheitert. Trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Großchancen verloren die Münchener bei Feyenoord Rotterdam mit 0:3 (0:2) und müssen wohl aller Voraussicht nach in die Playoffs des neuen Königsklassen-Modus. Die Tore für die Niederländer erzielten Shootingstar Santiago Giménez (21./45.+9) und Ayase Ueda (89.)
Feyenoord-Feuerwerk vernebelt Bayerns Abwehr-Sinne
Das Spiel begann mit einem großen Knal im "De Kuip": Die berüchtigten Rotterdamer Fans holten kurz vor dem Anpfiff noch einmal das Silvester-Feuerwerk nach und hüllten die gesamte Arena in dichten Rauch. Das Spiel wurde zunächst angepfiffen, doch nach gut einer Minute direkt wieder unterbrochen.
Sechs Minuten später ging es los, zunächst mit wenigen Strafraumszenen. Feyenoord agierte kompakt im 4-3-3 und versuchte seine Reihe ganz tief in der eigenen Hälfte zu verdichten. Die Bayern zogen wie üblich ihr Spiel in die Breite, Olise und Musiala agierten immer wieder tief als Spielmacher. Doch die erste Chance - und das erste Tor - verbuchte Rotterdam.
Champions-League-Held Bijlow hält alles
Ein perfekt getimter langer Ball von Gijs Smal zwischen Alphonso Davies und Minjae Kim hebelte die komplette Bayern-Defensive aus. Mittelstürmer Giménez nahm den Ball perfekt mit, schweißte die Kugel an Neuer vorbei ins Tor und ließ "die Wanne" zum ersten Mal beben. In der Folge begann die große Bayern-Drangphase und die Sternstunde von Feyenoords Schlussmann Justin Bijlow.
Der Niederländer rückte in den Mittelpunkt, weil der FC Bayern sich immer wieder gefährlich in den Strafraum kombinierte. Kingsley Comans erste Aufgabe für Bijlow war noch einfach (28.), dann verzog erst Musiala (32.) ehe Coman (33.) aus spitzem Winkel und Harry Kane aus fünf Metern (42.) am herausragend reagierenden Torhüter scheiterten.
Guerreiro kommt für Davies - und verursacht prompt 0:2
Mitten rein in das Chancen-Feuerwerk dann die nächste Hiobsbotschaft für die Gäste: Davies musste verletzt vom Platz, für ihn kam Raphael Guerreiro. Der Portugiese war gerade zwei fünf Minuten auf dem Platz, da musste er den zweiten Konter von Feyenoord, den die Gastgeber schlecht ausspielten, entschärfen. Bei seinem Weg raus aus dem Strafraum dribbelte Guerreiro in Calvin Stengs hinein, der sich bedankte und den folgerichtigen Elfmeter herausholte. Giménez trat an und verwandelte in der neunten Minute der Nachspielzeit souverän gegen Neuer.
FC Bayern rennt an - Sané an den Pfosten
So ging der FC Bayern trotz drückender Überlegenheit mit 0:2 in die Pause. 80% Ballbesitz und 15:3 Torschüsse sprachen für den Rekordmeister, doch Rotterdam verteidigte aufopferungsvoll, blockte mit Körper und Bein alle Versuche. Und immer, wenn doch mal ein Schuss oder Kopfball durchkam, war wieder der unüberwindbare Bijlow zur Stelle.
Auch in der zweiten Halbzeit bissen sich Harry Kane (55.) und Musiala (60.) die Zähne am Torhüter aus. Dazu kam auch noch Pech und Unvermögen, als der eingewechselte Leroy Sané nach Flanke von Kane freistehend an den Pfosten köpfte. Anstatt des Anschlusstreffers kassierte Bayern zu allem Überfluss noch das 0:3 durch Joker Ayase Ueda.
Neuer CL-Modus: FCB muss wohl in die Playoffs
Für den FC Bayern ist es bereits die dritte Pleite in der Champions League unter Vincent Kompany. Mit nun 13 Punkten rutscht der FCB von Platz zehn auf 15 ab, Feyenoord zieht ebenfalls vorbei. Der Abstand auf Platz acht für den direkten Einzug ins Achtelfinale beträgt zwar nur einen Zähler, doch ein Sprung um sieben Ränge ist am kommenden Mittwoch (29. Januar) beim letzten Spiel gegen Slovan Bratislava kaum anzunehmen.
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