Der frühere Trainer von "Bayerwald-Adler" Severin Freund, Alois Uhrmann von dessen Heimatverein WSV-DJK Rastbüchl, zeigt Verständnis für die Entscheidung des Skispringers, aufzuhören. Er sehe Freunds Karriereende einerseits mit einem weinenden Auge, so Uhrmann, andererseits könne er den Olympiasieger sehr gut verstehen.
"Unwahrscheinlich viel erreicht"
"Er hat eine super Karriere gehabt und er hat unwahrscheinlich viel erreicht", sagte Uhrmann im BR-Interview über Severin Freund. "Ich glaube, das ist der richtige Zeitpunkt. Mit 33 Jahren wird es immer schwerer in der Spitze mitzuhalten. Er hat, glaube ich, die richtige Entscheidung getroffen."
Zukunftspläne unklar
Er wünsche Freund alles Gute und für die Zukunft viel Erfolg, so Uhrmann. Was Severin Freund nun nach seiner aktiven Laufbahn machen werde, wisse er nicht. Doch er sei sich sicher, dass Freund alles, was er nun anpackt, gut machen werde.
Zeit mit der Familie
Freund werde jetzt wohl vor allem die Zeit mit der Familie genießen, so Uhrmann. Der Olympiasieger wohnt in München, schaue aber gelegentlich bei einem Besuch daheim bei seiner Heimatschanze vorbei.
Alois Uhrmann hatte dem damals sechsjährigen Severin Freund das Skispringen beigebracht und ihn zehn Jahre lang beim WSV-DJK Rastbüchl im Landkreis Passau trainiert.
Von Teamkollegen auf den Schultern getragen
Beim letzten Teamwettkampf der Weltcup-Saison in Planica verabschiedete sich der bodenständige und stets höfliche Niederbayer Freund mit Flügen auf 190,5 und 215 Meter. Das reichte zu Platz 28. Nach seinem finalen Flug zogen die deutschen Betreuer im Auslauf ihre Mützen und trugen Freund auf den Schultern.
"Ich hatte wirklich schöne Jahre und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen", sagte Severin Freund. Bundestrainer Stefan Horngacher stellte fest: "Severin hinterlässt sportlich und menschlich eine große Lücke in der Nationalmannschaft."
Erfolgreichster DSV-Adler der vergangenen 20 Jahre
Freund gewann bei den Olympischen Winterspielen 2014 Gold mit dem Team und durfte sich über insgesamt elf Medaillen bei Skisprung- und Flugweltmeisterschaften freuen. Sein größter Erfolg war der Gewinn des Gesamtweltcups 2015. Nach mehreren Verletzungen konnte er in den vergangenen Jahren nicht mehr an sein früheres Niveau anknüpfen.
"Er wird uns fehlen. Das ist schon sehr schade", sagte Teamkollege Karl Geiger in der ARD. "Er war viele Jahre mein Vorbild, ich habe unglaublich viel von ihm lernen können."
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