Felix Neureuther traut seinem Kumpel und ehemaligen Rivalen Marcel Hirscher ein erfolgreiches Comeback im Weltcup und sogar Podestplätze zu. "Wenn es einer packen kann, dann ist der Marcel der Einzige, dem man das zutrauen kann", sagte Neureuther in einer Videobotschaft für BR24Sport. Kurz zuvor hatte der Österreichische Skiverband (ÖSV) mitgeteilt, einem Nationenwechsel des inzwischen 35 Jahre alten Hirscher zuzustimmen.
Hirscher will künftig für die Niederlande an den Start gehen
Auf seinem privaten Instagram-Account schrieb Neureuther auf Englisch: "Wow!!! Comeback!!!! I love it!!! What a great story for alpine racing" (Ich liebe es. Was für eine großartige Geschichte für den alpinen Skirennsport). Und in der Videobotschaft beteuerte er: "Ich habe Freudensprünge gemacht."
Der beste Alpinsportler seiner Generation - achtmaliger Weltcup-Gesamtsieger, zweimaliger Olympiasieger und siebenmaliger Weltmeister - will künftig für die Niederlande, dem Heimatland seiner Mutter, antreten.
Neureuther witzelt: Werde Abfahrer für Jamaica
Vor Hirscher hatte schon Lucas Pinheiro Braathen sein Comeback angekündigt, der Norweger fährt künftig für Brasilien. Auch mit dem Youngster ist Neureuther befreundet. "Die zwei tun dem Skisport wahnsinnig gut", sagte der Oberbayer im Gespräch mit dpa. Auf die Frage, ob er nicht selbst auch Lust auf ein Comeback verspüre, witzelte der langjährige Slalom- und Riesenslalom-Star Neureuther: "Ich werde jetzt Abfahrer, und zwar für Jamaika."
Hirscher hatte 2019 seinen Rücktritt erklärt. Nun will er es noch einmal wissen, mit einer neuen Nation und seiner eigenen Skimarke, mit der er in den vergangenen Jahren bereits andere Fahrer ausgestattet hatte. Neureuther glaubt nicht, dass das Comeback Hirschers diesbezüglich vor allem eine Marketing-Aktion ist. "Wenn der Marcel am Start steht, dann will er auch abliefern", betonte der erfolgreichste deutsche Weltcup-Athlet.
"Habe mich wahnsinnig gefreut"
Neureuther (40) erinnerte daran, dass Hirscher auch nach dessen Rücktritt stets Skitests vorgenommen habe, "deswegen ist er körperlich nach wie vor in einer guten Verfassung". Der Garmisch-Partenkirchener sei aber gespannt, wie schnell Hirscher wieder in den Slalom-Rhythmus komme, denn diese Sportart sei sehr trainingsintensiv. "Man muss viele Tore fahren, um das richtige Timing hinzubekommen. Aber wenn du mit 35 Jahren ein Comeback gibst, dann bist du dir dieser Dinge bewusst. Dann hast du Lust auf die Herausforderung und packst voll an", meinte Neureuther.
Der deutsche Altmeister zeigte sich sehr euphorisiert von der Rückkehr seines einstigen Konkurrenten, mit dem er sich etliche spannende Rennen geliefert hatte. "Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Ich habe Freudensprünge gemacht. Das ist genau das, was der Skisport braucht."
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