13.02.2025, Österreich, Saalbach-Hinterglemm: Ski alpin: Weltmeisterschaft, Riesenslalom, Damen, 2. Durchgang. Lena Dürr aus Deutschland reagiert im Zielbereich. Foto: Marco Trovati/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Lena Dürr: "Die paar Hundertstel tun kurz mal weh"

Lena Dürr: "Die paar Hundertstel tun kurz mal weh"

Es wurde am Ende nur Rang neun, doch für Lena Dürr war der Tag dennoch gelungen. "Die paar Hundertstel tun kurz mal weh", sagte die 33-Jährige nach dem WM-Riesenslalom im Ziel. Nun könne sie im Slalom "mit einem guten Gefühl an den Start stehen."

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Als sie ihre kleine Chance auf eine völlig unerwartete Medaille vergeben hatte, schlug Lena Dürr die Hände über dem Helm zusammen und schrie lauthals "fuck". Beim überlegenen WM-Triumph der Italienerin Federica Brignone im Riesenslalom konnte die 33 Jahre alte Münchnerin die Gunst der Stunde nicht nutzen - sie belegte Rang neun. Wenig später aber war der Ärger vergessen: "Die paar Hundertstel tun kurz mal weh, aber der Tag war für mich gelungen", sagte sie.

Brignone rockt den Zwölferkogel

Mehr als gelungen war der Tag am Zwölferkogel allerdings für Brignone. Die große Favoritin auf Gold fuhr in einer eigenen Liga. Die nun älteste Weltmeisterin im Riesenslalom (34) lag 0,90 Sekunden vor Alice Robinson, die 25 Jahre nach dem Slalom-Gold von Zali Steggall die zweite WM-Medaille für Neuseeland gewann.

Für Brignone ging nach je einmal Olympia-Silber und Olympia-Bronze sowie zweimal WM-Silber im Riesenslalom "mein Traum" in Erfüllung. "Ich wollte endlich nach ganz oben. Es ist einfach verrückt und unglaublich, dass ich das heute geschafft habe", sagte sie. Bronze holte mit dem gewaltigen Rückstand von 2,62 Sekunden auf Brignone Paula Moltzan aus den USA - 0,01 Sekunden vor Thea Louise Sternesund aus Norwegen. 

Dürr kann am Vormittag jubeln

Auch von Dürr gab es Jubelszenen - allerdings nur am Vormittag. Trotz der hohen Startnummer 20 landete sie nach einer beherzten Fahrt auf Rang sieben, von der bereits da auf Rang drei platzierten Moltzan trennten sie 0,65 Sekunden. Im Finale aber fuhr Dürr zu zaghaft und nur die 22. Zeit des Durchgangs, am Ende fehlten 0,94 Sekunden zu Bronze. Dennoch betonte sie: "Alles in allem war es ein sehr guter Tag für mich." Emma Aicher belegte Rang 23. "Ich bin nicht so zufrieden. Top 15 will man immer fahren", sagte sie.

Zwei verpasste Medaillenchancen hatte Dürr zuvor mehr oder weniger auf ihre Kappe nehmen müssen: Zunächst gleich am ersten Tag der WM, als ihr Patzer dem deutschen Quartett den Einzug ins Halbfinale des Team-Wettbewerbs kostete; und schließlich 48 Stunden vor dem Riesenslalom, als sie in der Team-Kombination die Vorlage von Emma Aicher mit Platz zwei in der Abfahrt im Slalom verspielte. Nun verspürte sie Erleichterung: "Das war jetzt eine kleine Versöhnung mit dem Hang, jetzt kann ich da mit einem guten Gefühl am Samstag am Start stehen."

Letzte Chance im Slalom

Am Samstag wird der Slalom gefahren (9.45/13.15 Uhr), vor zwei Jahren war Dürr bei der WM Dritte geworden. Mit dabei sein wird dann auch wieder Mikaela Shiffrin, die wegen posttraumatischer Probleme nach ihrem Sturz im Riesenslalom Ende November in Killington/USA auf den Start am Donnerstag verzichtet hatte. Im Riesenslalom war die Amerikanerin Titelverteidigerin, berichtete aber, dass sie in dieser Disziplin noch Angst vor der Geschwindigkeit habe. Am Tag des Trainings "weine ich manchmal und weiß nicht warum."