Andreas Wellinger hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Zwölfmal stand der 29-Jährige in der vergangenen Saison auf dem Podest, wurde Dritter im Gesamtweltcup und Zweiter in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee. Ein beeindruckendes Comeback nach seinem Kreuzbandriss 2019. Bereits im Winter zuvor hatte er seinen Rhythmus wiedergefunden und erstmals wieder ein Weltcup-Podium erreicht.
Wellingers Jagd nach dem perfekten Flow im Weltcup
"Für mich ist das Ziel, dass ich das Grundniveau so hoch anhebe, dass ich dann bereit bin, um ganz vorne stehen zu können", erklärt Wellinger im BR24Sport-Interview seine Ambitionen. Die Herausforderung: in einer vier Monate langen Saison voller Highlights konstant Topleistungen abrufen. "Ich bin richtig motiviert und freue mich sehr, dass wir jetzt endlich wieder wettkämpfen können. Dafür haben wir viel und intensiv trainiert, und es ist an der Zeit, dass wir wieder das machen können, was wir lieben."
Von der Tournee bis zur WM - die Saisonhöhepunkte
Die Vierschanzentournee bietet die erste große Chance auf Wiedergutmachung nach dem knapp verpassten Sieg im Vorjahr. Es folgen die Heimweltcups in Oberstdorf und Willingen, ehe Ende Februar die WM in Trondheim ansteht. Den Saisonabschluss bilden die Raw-Air-Trophy und das Skifliegen in Planica.
Dabei steht auch in diesem Jahr im Vordergrund, dass die Vorbereitung erneut gut verlaufen ist. Die Startposition ist also identisch gut. Zudem hat Wellinger über die vergangenen Wochen auch die Qualität seines Sprungs verbessern können. Und gut, nun kommt ihm als feinen Flieger und guten Lander auch noch entgegen, dass die Punkte-Regelung angepasst wird. Andere Springer wie Karl Geiger oder Markus Eisenbichler sehen das kritischer.
Die Herausforderung: Konstante Höchstleistung im Skispringen
Eines bleibt aber so, wie es immer war: "Skispringen ist so komplex und so ein Ritt auf der Rasierklinge, dass kleinste Veränderungen, ob es das Körpergefühl ist, ob es Bedingungen sind, entscheiden, ob man gewinnt oder Fünfter wird", beschreibt Wellinger die Besonderheit seiner Sportart.
Bundestrainer Stefan Horngacher ergänzt: "Es geht darum, wenn man die Saison nimmt, im Ganzen bei 85, 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit zu bleiben. Dann hat man eine ganz große Chance, auch große Taten zu vollbringen."
Das deutsche Team: Sieben Startplätze und neue Chancen
Neben Wellinger kämpfen sechs weitere DSV-Adler um Weltcuppunkte. Markus Eisenbichler gibt ab Freitag sein Comeback, nachdem er zum zusätzlichen Startplatz über den Continental-Cup beigetragen hat. Auch der 20-jährige Adrian Tittel sicherte durch seine Medaille bei der Junioren-WM einen Extra-Startplatz und erhält laut Horngacher die Chance, sich im Weltcup zu beweisen.
Highlights der Skisprung-Saison im Überblick
- 22.11. - 24.11.: Weltcupauftakt in Lillehammer
- 13.12. - 15.12.: Heimweltcup in Titisee-Neustadt
- 28.12. - 06.01.: Vierschanzentournee der Männer
- 30.12. - 01.01.: Two Nights Tour der Frauen
- 24.01. - 26.01.: Heimweltcup in Oberstdorf
- 31.01. - 02.02.: Heimweltcup in Willingen
- 27.02. - 08.03.: WM in Trondheim
- 12.03. - 16.03.: Raw Air Tour
- 27.03. - 30.03.: Saisonfinale in Planica