Linus Straßer hat beim Slalom-Auftakt im finnischen Levi das Podest verpasst. Der Athlet vom TSV 1860 München fiel nach einem zaghaften zweiten Lauf von Rang vier auf Rang sieben zurück. Der Sieg ging an Clement Noel. Der Franzose darf sich nicht nur über 100 Punkte auf dem Slalom-Konto freuen, sondern auch über eine Rentier-Patenschaft.
Bei dem Rennen nördlich des Polarkreises ist es immerhin Tradition, dass der Sieger ein Rentier adoptiert. Knapp am Schlittentier vorbei schrammte der Norweger Henrik Kristoffersen, der mit acht Zehntelsekunden auf Rang zwei landete. Dritter wurde Loic Meillard aus der Schweiz (+0.95).
Wichtige Punkte für Linus Straßer
Die "Levi Black" ist nicht die Lieblingspiste von Straßer. Der 32-Jährige mag es steil, wie in Kitzbühel oder Schladming, wo er in der vergangenen Saison zwei sensationelle Siege einfuhr. Umso überraschender der erste Lauf: Der gebürtige Münchner meisterte selbst die flachen Passagen gekonnt und lag zur Halbzeit auf Rang vier.
Im zweiten Lauf aber - bei einem viel direkter gesetzten Kurs - blieb Straßer zu passiv und verlor vor allem im ersten Teil des Rennens wichtige Zehntelsekunden. "Es war zu hart über das Steile, ich hab zu viel gehalten", so der Oberbayer im BR Fernsehen. Nichtdestotrotz nimmt Straßer wichtige Punkte mit - als klares Ziel der Saison hat er immerhin die kleine Kristallkugel deklariert.
Der Neo-Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen musste sich zum zweiten Mal in der Saison mit dem undankbaren Rang vier zufriedengeben. Braathen nutzte das Scheinwerferlicht über der "Levi Black" für zwei Samba-Tänze auf Eis. Nach einer ganzen Saison Pause fuhr der 24-Jährige auf Anhieb wieder in die Weltspitze und freute sich im Ziel über die Leistung.
Meisen verschenkt erste Weltcup-Punkte
Besonders bitter war der Ausflug nach Lappland für Adrian Meisen. Der Athlet vom SC Garmisch hatte sich mit Rang 30 gerade so für die Entscheidung qualifiziert. Die ersten Weltcuppunkte seiner Karriere waren zum Greifen nah.
Doch der 27-Jährige leistete sich im Steilhang einen Fehler nach dem anderen und rutschte im letzten Drittel des Laufs dann endgültig aus. "Das ist extrem schade. Ich sollte stolz auf mich sein, aber gerade ist es noch schwierig", sagte Meisen nach dem Rennen im BR Fernsehen.
Im Video: Der zweite Lauf von Levi im Re-Live
Hirscher verärgert über "schlechteste Slalomfahrt"
Auch Rentier-Adoptivpapa Marcel Hirscher, der in Levi schon drei Mal triumphierte (2013, 2016, 2018) und somit drei Rentiere – Ferdl, Leo und Mr. Snow - unter seinen Fittichen hat, reist enttäuscht aus Finnland zurück. Der Rückkehrer kämpfte im ersten Lauf mit der Piste, kam nicht in den Rhythmus, hatte Schwierigkeiten, Druck auf dem Außenski aufzubauen.
Am Ende rüttelte es den 35-Jährigen, der nun für die Niederlande startet, ins Ziel. Mit 2.59 Sekunden fuhr er auf Position 46 und verpasste die Entscheidung deutlich. "Eine der schlechtesten Slalom-Fahrten meines Lebens. Kein Grip, es war eine Plagerei, das war nicht das, was ich mir erhofft habe", sagte ein enttäuschter Hirscher im ORF.
Tremmel im ersten Lauf ausgefallen
Die sonst so zahme "Levi Black"-Piste zeigte sich am Sonntag aber auch von ihrer schwierigeren Seite. Im ersten Lauf setzte der britische Trainer Jai Geyer einen stark drehenden Kurs über die ohnehin schon eisige Piste. 30 Skirennfahrer schieden schon in Durchgang eins aus, darunter Anton Tremmel vom SC Rottach-Egern.
Sebastian Holzmann (SC Oberstdorf) sah das Ziel zwar, sein Rückstand von über zwei Sekunden war aber zu groß für die Entscheidung.
Weiter geht es für die Slalom-Asse in Gurgl am kommenden Wochenende. Am Samstag sind die Frauen dran, am Sonntag starten die Männer durch.
Slalom in Levi: Der erste Lauf der Männer im Re-Live
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