Skispringerin Katharina Schmid
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Katharina Schmid: "Hoffe, dass wir nicht hinten runterfallen"

Katharina Schmid: "Hoffe, dass wir nicht hinten runterfallen"

Während der Two Nights Tour der Frauen drehten sich die Schlagzeilen vor allem um den Preis für die gewonnene Qualifikation: Duschgel und Handtuch. Skispringerin Katharina Schmid weiß aber, es gibt noch viel mehr Ungleichheit im Skispringen.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Die Two Nights Tour der Skispringerinnen ist ein kleiner Schritt auf dem Weg Richtung Gleichberechtigung für Frauen und Männer im Skispringen. Wie groß die Kluft zwischen der frauen-Tour und der Vierschanzentournee aber immer noch ist, zeigte Selina Freitag diesen Winter eindrücklich auf. Sie thematisierte den Preis der Frauen für eine gewonnene Qualifikation: Duschgel und Handtuch. Bei den Männern hingegen gab es 3.000 Schweizer Franken. "Es ist jetzt schon ein Running Gag im Team", erzählt Katharina Schmid in Blickpunkt Sport.

Die 28-Jährige betont aber auch: "Wir wollen nicht undankbar sein." Schmid und ihre Kolleginnen wissen, wie viel sich alleine in den letzten zwei Jahren getan hat: "Wir haben große Schritte getan." Die Einführung der Two Nights Tour, das erste Mal Skifliegen für die Skispringerinnen und mittlerweile haben die Frauen bei der WM genauso viele Medaillenentscheidungen wie die Männer.

Katharina Schmid und Selina Freitag
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Katharina Schmid und Selina Freitag

Männer verdienen fast das Dreifache

Das klingt erstmal gut, aber auf dem Papier gibt es dann eben doch noch große Unterschiede zwischen den Skispringerinnen und den Skispringern - vor allem in Sachen Preisgeld: Bei den Männern gibt es für einen Weltcupsieg 13.841 Euro, bei den Frauen sind es nur 4.578 Euro. Für Katharina Schmid unverständlich: "Ich habe tatsächlich keine Ahnung, warum der Unterschied so groß ist, wieso im Skisprung so eine Lücke ist."

Ein Grund für die große Lücke: die Sponsorengelder. Bei den Männern sind diese zehnmal so hoch wie bei den Frauen. Eben auch, da die Skispringer Events wie die Vierschanzentournee haben, die extrem viele Zuschauer und damit auch Sponsoren anlocken. "Das wünschen wir uns auch", erklärt Katharina Schmid in Blickpunkt Sport.

Schanzengleicheit schon in zwei Jahren?

Die aktuell Führende im Gesamtweltcup hofft, dass es in den nächsten ein, zwei Jahren soweit ist, dass auch die Frauen die komplette Vierschanzentournee springen. Immerhin soll ab der Saison 2026/27 der gesamte Kalender der Frauen und Männer angeglichen werden. Für Katharina Schmid eigentlich ein guter Plan. "Ich hoffe nur, dass wir nicht hinten runterfallen", erklärt sie in Blickpunkt Sport.

Denn zuletzt waren die Frauen und die Männer zur gleichen Zeit in Engelberg. Wegen schlechter Wetterbedingungen wurde der Wettkampf der Frauen aber abgesagt, die Männer konnten später starten und ihren Wettkampf normal zu Ende bringen.

Das Skispringen ist auf einem guten Weg. Bis zur absoluten Gleichberechtigung ist es aber wohl noch eine lange und schwierige Reise. Doch das kämpfen lohnt sich: Erste Siegerin bei einer Vierschanzentournee - das wäre doch ein krönender Abschluss für die glänzende Karriere von Katharina Schmid.

Video: Katharina Schmid und Florian Wilmsmann über Gleichberechtigung im Sport

Florian Wilmsmann und Katharina Schmid
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Florian Wilmsmann und Katharina Schmid

Video: So kam Katharina Schmid zum Skispringen

Katharina Schmid
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Katharina Schmid

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