Der Augsburger fährt zum dritten Mal die Tour de France.
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Radprofi Georg Zimmermann

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Tour-Hoffnung Georg Zimmermann aus Augsburg

Er steht gern auf der Slackline, fühlt sich auch auf Skiern wohl und hat sich sogar in den olympischen Wildwasser-Kanal getraut. Doch richtig zuhause fühlt sich der Augsburger Georg Zimmermann auf seinem Rennrad.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Georg Zimmermann kennt eigentlich nur eine Richtung, die nach oben. Auf dem Rad in den Bergen und überhaupt bei seiner Leistung, die er stetig steigert. "Ich habe vor, letztes Jahr zu überbieten“, sagt der Blondschopf der ARD. Letztes Jahr, bei seiner zweiten Tour de France, war sein bestes Ergebnis ein sechster Platz auf einer Etappe. Dieses Mal trauen ihm Experten auch einen Etappensieg zu. Es wäre auch sein Traum. Spätestens seit dem Etappensieg bei der Dauphiné-Rundfahrt vor ein paar Wochen ist dieser Traum näher gerückt.

Mit dem Körper arbeiten, nicht gegen ihn

Konsequent, aber bodenständig geht der 25-Jährige, der seit drei Jahren Profi ist, seinen Weg und setzt dabei auf Kopf und Bauch. Fitnessarmband, Schlaftracker oder abgewogene Ernährung sind nichts für den Schwaben: "Der liebe Gott hat mir ein Gefühl geschenkt, das heißt Hunger und Sättigungsgefühl. Wenn ich Hunger habe, esse ich, und wenn ich satt bin, höre ich auf". Er versucht mit seinem Körper zu arbeiten und nicht gegen ihn.

Für die Sportschau paddelt er durch den Eiskanal

Mit 10 Jahren hat Zimmermann mit dem Radsport begonnen, er war und ist an vielen Sportarten interessiert. Für die Sportschau hat er sogar einmal eine Fahrt im Augsburger Eiskanal gewagt. Apropos Augsburg: Fast sein ganzes Leben hat der 25-Jährige im Großraum Augsburg verbracht. Auch seine Schulzeit. Dass er sich in der Schule für Latein und gegen Französisch entschieden hat, ärgert ihn noch heute. Denn in seinem belgischen Team Intermarche-Circus-Wanty wird Französisch gesprochen, mit Latein kommt er da nicht weit.

Ein Platten stoppt Zimmermann bei der zweiten Etappe

Pech hatte Zimmermann jetzt bei der 2. Etappe. Unbekannte hatten offenbar Reißzwecken auf der Straße verteilt und damit mehrere Ausfälle im Fahrerfeld verursacht. Der französische Radprofi Lilian Calmejane (Intermarche-Circus-Wanty) teilte am Sonntag ein Video auf Twitter, das fünf Reißzwecken in seinem Vorderreifen zeigt. Die kurzen Nägel wurden 40 Kilometer vor dem Ziel offenbar auf der Strecke verstreut. Zahlreiche Fahrer mussten stoppen, darunter auch Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma). Wie rund 20 weitere Fahrer hatte auch Georg Zimmermann einen Platten und musste aus dem Rennen genommen werden.

Das Bergtrikot knapp verpasst

Erst seit drei Jahren ist der 25 Jahre alte Augsburger Radprofi. Und hat jetzt zu Beginn der Tour de France seine große Chance auf das Bergtrikot knapp verpasst. Eine Nachlässigkeit brachte ihn, wie er sagt, um den bislang größten Moment seiner Karriere. "Es ist schade, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe", so Zimmermann. Am schwersten Anstieg der ersten Etappe rund um Bilbao, der Cote de Vivero, war Zimmermann gegen den US-Amerikaner Neilson Powless um die Bergwertung gesprintet. "Das Zielband war verdeckt von der Kurve. Mein Tacho hat mir angezeigt, dass es noch 300 Meter bergauf geht. Aber die Zielwertung wird nicht immer an der allerhöchsten Stelle abgenommen", erklärt Zimmermann, der sich zu früh verausgabte. Erst 70 Meter vor dem Ziel habe er den Zielstrich gesehen: "Dann war nicht mehr viel zu machen, ich konnte nicht mehr überholen. Das war wirklich ärgerlich. Ich hätte es heute in den Beinen gehabt. Es ist doof gelaufen."

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