Hermann Gerland genießt Kultcharakter beim FC Bayern. Insgesamt 25 Jahre war er beim FC Bayern unter Vertrag - als Coach der U23 und als Co-Trainer. Mit seiner direkten und bodenständigen Art schaffte er es in die Herzen der Fans. Und als der Rekordmeister sich von Thomas Tuchel im März trennte, forderten einige Bayern-Fans den "Tiger" als Nachfolger.
Gerland formte viele Weltstars
Als Hansi Flick den Verein 2021 verließ, hörte auch Gerland bei den Münchnern auf. Als Grund nannte er auch das getrübte Verhältnis mit dem damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Ich würde sagen, das Mia-san-mia-Gefühl ist anders, als es noch vor zehn Jahren war. Ich habe mich da nicht mehr gesehen", sagte der "Tiger" vor zwei Jahren im Doppelpass.
In seiner langen Zeit beim Rekordmeister formte er viele Talente zu Weltstars. Der gebürtige Bochumer verfügt über die Fähigkeit, schon früh das Potenzial der Spieler zu erkennen. Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Holger Badstuber, Thomas Müller, Mats Hummels, David Alaba und jüngst Jamal Musiala - alle sind durch seinen harte Schule gegangen. "Ich denke, ich habe ein gutes Auge", sagte Gerland einmal.
"Eiche" von Bochum macht sich beim FC Bayern einen Namen
Gerlands Karriere startete beim VfL Bochum. Für den Ruhrpott-Verein absolvierte er als aktiver Spieler mehr als 200 Partien, seine Mannschaftskollegen nannten ihn wegen seiner robusten Spielweise "Eiche". Dort begann er auch seine Trainerlaufbahn.
1990 vermittelte ihn Jupp Heynckes, damals Chefcoach der Profis, zur zweiten Mannschaft des FC Bayern. Von 1990 bis 1995, 2001 bis 2009 und 2010/11 war Gerland für die Amateure der Münchner zuständig.
Co-Trainer unter van Gaal, Heynckes und Guardiola
Im April 2009 wurde er Co-Trainer der Profis und assistierte Trainer-Größen wie Louis van Gaal, Heynckes oder Pep Guardiola und Carlo Ancelotti. "Ich hatte das Glück, unter den größten Trainern überhaupt arbeiten zu dürfen", sagte Gerland rückblickend. Zeitweise war er auch Leiter des FC-Bayern-Nachwuchsleistungszentrums. Als Co-Trainer holte er zweimal das Triple: 2013 unter Heynckes und 2020 mit Flick.
Gerland: Hart, aber herzlich
Seit 2021 ist er Co-Trainer der U21-Nationalmannschaft und assistierte bei der WM 2022 in Katar zudem dem damaligen Bundestrainer Flick.
Früher trat Gerland oft bärbeißig manchmal sogar richtig aufbrausend auf. Heute gibt er sich etwas altersmilde. "In meiner Position als Co-Trainer ist es nach wie vor so, dass ich klar sage, was die Jungs beherzigen müssen, um gute Spieler zu werden", sagte er zu ran.de und fügte lachend hinzu: "Vielleicht in einer etwas netteren Art als früher, aber genauso deutlich."
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