Der FC Bayern muss einen weiteren Top-Kandidaten als Nachfolger von Trainer Thomas Tuchel vom Wunschzettel streichen. Nach Sebastian Hoeneß, der vorzeitig seinen Vertrag beim VfB Stuttgart verlängerte, gab nun auch Xabi Alonso den Münchnern einen Korb: Der 42-Jährige bleibt weiter Trainer bei Bayer Leverkusen.
Uli Hoeneß hatte es schon geahnt: In einem Exklusivinterview mit BR24Sport sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern, dass der Rekordmeister den ehemaligen Bayern-Spieler zwar gerne verpflichten würde, aber die Rückholaktion sei "sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich." Der 72-Jährige sollte Recht behalten.
Trainer-Duo Zidane/Ribéry würde die Bayern-Fans freuen
Nun geht die Trainersuche also weiter - Kandidaten und Gerüchte gibt es viele. Vor allem bei einem Gedankenspiel der "Bild"-Zeitung schlagen die Herzen der Bayern-Fans höher: Franck Ribéry, Publikumsliebling in München, könnte an die Isar zurückkehren - als Assistent von Startrainer Zinédine Zidane.
Doch die Sache hat einen Haken: Zidane spricht kein Deutsch und nur wenig Englisch: Die Kommunikation mit den vielen Bayern-Stars in der Kabine dürfte damit schwierig sein.
Ist auch Ralf Rangnick ein Bayern_Kandidat?
Laut "Kicker" ist nach der Absage von Alonso Ralf Rangnick der Wunschkandidat Nummer eins. Der Name des österreichischen Nationaltrainers war schon 2019 als Nachfolger von Niko Kovac im Gespräch, der dann aber den DFB-Pokal gegen RB Leipzig, damals von Rangnick trainiert, holte und sich so in die neue Saison rettete.
Für den 65-Jährigen, der mit den Österreichern die Qualifikation zur EM 2024 schaffte, spricht, neben den sportlichen Erfolgen, auch die Freundschaft mit Bayerns Sportdirektor Christoph Freund. Die beiden kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei Red Bull Salzburg.
De Zerbi knüpft Verbleib in Brighton an Bedingungen
Auch Roberto De Zerbi vom englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion soll weiter auf dem Zettel der Bayern-Bosse stehen. In der Premier League hat sich der Italiener längst Respekt verschafft: Mit wenigen finanziellen Mitteln spielt sein Team überzeugenden Offensivfußball und beendete die letzte Saison auf dem sechsten Platz. Dafür gab es auch Lob von Pep Guardiola, Trainer von Manchester City: "Er ist einer der einflussreichsten Trainer der letzten 20 Jahre. Es gibt keine Mannschaft, die so spielt. Es ist einzigartig!" Laut einem Bericht der "Sport Bild" soll der FC Bayern mit De Zerbi schon Kontakt aufgenommen haben.
De Zerbi selbst hat seine Zukunft als Teammanager des englischen Premier-League-Klubs Brighton & Hove Albion an klare Bedingungen geknüpft. "Das Wichtigste ist: Was ist das Ziel? Wofür spielen wir?", sagte der Italiener nach der 1:2-Niederlage beim FC Liverpool am Sonntag. Er habe bereits mit Klubchef Tony Bloom gesprochen und es werde weitere Gespräche über die Zukunftspläne des Vereins geben, ergänzte De Zerbi. "Dann werden wir eine Lösung finden. Aber wir müssen beide damit zufrieden sein, der Klub und auch ich", betonte der 44-Jährige,
Nagelsmann-Comeback beim FCB?
Beim Rekordmeister soll aber auch über ehemalige Trainer diskutiert werden: Triple-Trainer Hansi Flick kann sich eine Rückkehr wohl vorstellen, nachdem sein ärgster Widersacher Hasan Salihamidzic nicht mehr im Verein ist.
Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann ist Teil der Gerüchteküche. Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, dementierte in der Abendzeitung dahin gehende Überlegungen zumindest nicht komplett: "Ich glaube, das haben ja schon ganz andere gesagt, dass man im Fußball nie etwas ausschließen sollte. Aber das ist Zukunftsmusik und heute kein Thema."
Und Uli Hoeneß betonte im BR24Sport-Interview, dass in der Causa Nagelsmann "zu wenig Geduld aufgebracht worden sei." Das Langzeitprojekt Julian Nagelsmann frühzeitig zu beenden, obwohl die Münchner noch in Liga, Pokal und Champions League zu diesem Zeitpunkt vertreten waren, sei rückblickend "eigentlich nicht eine Sache, die zum FC Bayern passt", so Hoeneß. Laut "Bild" kam es zwischen den Bayern-Bossen und der Nagelsmann-Seite schon zum Austausch. Der 36-Jährige soll einem Comeback beim FCB offen gegenüberstehen.
Eberl will keinen "Schnellschuss" bei Trainer-Entscheidung
Max Eberl wünscht sich in der Trainerfrage eine zeitnahe Entscheidung: "Wir starten in den April, es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen, ohne dass ich mir jetzt sage, das ist der ultimative Tag", sagte der Sport-Vorstand im Interview mit "Sky". "Wir sind an mehreren Trainern dran", sagte Eberl nun, "wir loten aus, wir schauen, was wirklich machbar ist. Wir versuchen, den passenden Trainer zu finden", sagte Eberl und fügte an: "Wir wollen die beste Entscheidung."
Der Druck auf den 50-Jährigen ist aber groß. Viele Stars wollen eine Vertragsverlängerung auch von dem neuen Trainer abhängig machen. Trotzdem will er keinen "Schnellschuss, wo wir sagen: 'Großer Name ist machbar, ist frei, den holen wir!'".
"Wir versuchen das Grand zu sehen, um dann zu entscheiden: Das passt am besten zu Bayern München." Max Eberl, Sportvorstand FC Bayern
Dieser Artikel ist erstmals am 29.03.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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