Toni Kroos wird rund drei Jahre nach seinem Rücktritt wieder für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auflaufen. Er werde nach einer Anfrage von Bundestrainer Julian Nagelsmann "ab März wieder für Deutschland spielen", kündigte der Mittelfeldspieler von Real Madrid am Donnerstag auf Instagram an.
"Leute, kurz und schmerzlos: Ich werde ab März wieder für Deutschland spielen. Warum? Weil ich vom Bundestrainer gefragt wurde, Bock drauf habe und sicher bin, dass mit der Mannschaft bei der EM viel mehr möglich ist, als die meisten gerade glauben!" Toni Kroos
Kroos schon eine Option gegen Frankreich und Niederlande
Die Option eines Comebacks hatte sich der 34-Jährige in den vergangenen Monaten ausdrücklich offen gehalten, Nagelsmann nannte dies "eine interessante Idee", die er jetzt umsetzen konnte.
Bereits bei den März-Länderspielen gegen Frankreich in Lyon (23.3.) und gegen die Niederlande in Frankfurt/Main (26.3.) wird er wieder dabei sein. Vor seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte Kroos immer wieder mit langwierigen muskulären Problemen zu kämpfen. Diese scheint er seither in den Griff bekommen zu haben.
Kroos zieht bei Real Madrid die Fäden
Kroos war das "Metronom" im Mittelfeld der Weltmeister-Elf von 2014, das verlorene EM-Achtelfinale 2021 gegen England in Wembley war sein bis heute letztes von 106 Länderspielen (17). Bei Real Madrid zieht Kroos weiterhin die Fäden und ist einer der sichersten Passgeber der Fußball-Welt. Von 2007 bis 2014 spielte er für den FC Bayern.
Kroos muss eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. Als einziger deutscher Spieler hat er fünfmal die Champions League gewonnen, viermal mit Real und einmal mit dem FC Bayern München. Und bei den Königlichen gilt der Weltmeister von 2014 als Ikone.
Was wird aus Kimmich und Goretzka?
Auf Bundestrainer Julian Nagelsmann kommt durch das Comeback von Kroos ein Luxusproblem zu. Im zentrale Mittelfeld herrscht ein Überangebot an international erfahrenen Mittelfeldstrategen. Neben Kroos kämpfen Nationalmannschafts-Kapitän Ilkay Gündogan und die FC-Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka um einen Startplatz. Vier Spieler mit einem ähnlichen Profil.
Doch auch Jonas Hofmann, Robert Andrich (beide Bayer Leverkusen) und Pascal Groß (Brighton & Hove Albion) machen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Einladung für die Heim-EM 2024. Wie hart der Platz in der Mittelfeldzentrale umkämpft, zeigt auch, dass der Bundestrainer zuletzt auf das Duo Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) und Jamal Musiala (FC Bayern) gesetzt hat, die sich beide als offensive Mittelfeldspieler verstehen.
Wer also auf dem Feld steht und dort wann und wie die Fäden ziehen darf, wird eine der größten Aufgaben, die Nagelsmann bis zum Beginn der EM (14. Juni - 14. Juli 2024) lösen muss.
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