Johannes Rydzek, Vinzenz Geiger und Julian Schmid jubelten zu dritt auf dem Podest im finnischen Ruka. "Sowas habe ich mir nicht einmal erträumt, dass ich jetzt hier mit über 40 Sekunden führe", sagte Johannes Rydzek am ZDF-Mikrofon: "Das ist ein bisschen surreal." Seinen letzten Erfolg im Weltcup hatte der Oberstdorfer im Januar 2019 im italienischen Val die Fiemme gefeiert. Der Doppel-Olympiasieger von 2018 kämpfte in der Vergangenheit einige Winter vergeblich um den Anschluss an die Weltspitze.
"Die letzten Kilometer konnte ich wirklich genießen. Das waren ganz viele Emotionen, ganz viel Dankbarkeit." Johannes Rydzek
Traumsprung und beeindruckende Laufform
Ein Wahnsinnssatz auf 142 Meter brachte Rydzek die Führung für die zehn Kilometer ein. Satte 47 Sekunden Vorsprung hatte der 32-Jährige auf die ersten Verfolger in der Loipe. Dominator Jarl Magnus Riiber hatte einen Rückstand von 1:08 Minuten und konnte mit Rydzek nicht einholen, der Oberstdorfer baute seinen Vorsprung auf den Norweger sogar sukzessive aus.
Stattdessen kämpften sich Julian Schmid und Vinzenz Geiger langsam nach vorne, machten Sekunde um Sekunde gut - und wurden am Ende mit Platz zwei und drei belohnt. Nach dem Doppel-Podium am Vortag der nächste Triumph für die deutschen Kombinierer.
Bundestrainer Frenzel: "So arg wieder zurückgekämpft"
"Wahnsinn, ich kann es selber noch gar nicht so richtig glauben", schwärmte Cheftrainer Eric Frenzel: "Ich bin mega stolz auf die Jungs, was sie hier für einen Einstieg zeigen." Besonders den Sieg von Rydzek, der sich, so Frenzel, "über die letzte Saison und den Sommer so arg wieder zurückgekämpft" habe, werde man mit ihm "genießen, es ist wunderschön zu sehen".
Ihren letzten Dreifachsieg hatten die deutschen Kombinierer vor fast genau drei Jahren ebenfalls in Ruka gefeiert. Am 27. November 2021 belegten Terence Weber, Eric Frenzel und Geiger die Plätze eins bis drei. Für den ehemaligen Weltklasse-Athleten Frenzel war es der erste Sieg als Bundestrainer.