Audi in Ingolstadt fährt die Produktion wieder hoch, ebenso wie viele andere Werke von Audi und VW, die von einer massiven weltweiten IT-Störung betroffen waren. Das teilte am Donnerstag ein Sprecher auf BR24-Anfrage mit. Auch Volkswagen meldet, die Produktion laufe wieder an.
IT-Störung legte weltweit VW-Netzwerk lahm
Eine IT-Störung hatte seit Mittwoch das zentrale Netzwerk des Volkswagen-Konzerns lahmgelegt. Das Problem sei weltweit aufgetreten, so der Sprecher am Donnerstag. Die Produktion in vielen VW-Werken stand danach still, darunter Wolfsburg, Zwickau, Emden und Osnabrück. Auch die Produktion bei Audi stand still. Ob alle Audi-Werke betroffen waren, wollte der Sprecher noch nicht sagen.
Laut "Handelsblatt" waren auch Autohäuser und das US-Werk in Chattanooga betroffen. Nach Angaben einer IT-Dienstleisterin, die für die Netzwerke der Unternehmen zuständig ist, handelte es sich um eine weltweite Störung. In Wolfsburg war ein Krisenstab eingerichtet worden, der die ganze Nacht über an der Lösung des Problems gearbeitet hatte.
Produktion bei Audi und VW läuft derzeit wieder an
Der Audi-Sprecher erklärte, dass im Laufe der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die IT-Infrastrukturprobleme behoben werden konnten. Nun arbeite das Volkswagen-Netzwerk wieder stabil.
Aktuell würden die betroffenen Anwendungen wieder hochgefahren, so der Audi-Sprecher. Der weltweite Produktionsverbund laufe an. Das gelte auch für das Audi-Werk in Ingolstadt. Einzelne Systeme der Produktion könnten in einer Übergangsphase noch beeinträchtigt sein.
Keine Anzeichen für externe Ursache der Störung
Der Sprecher betonte, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass die Störung durch externe Einflüsse verursacht wurde. Welches Ausmaß der finanzielle Schaden durch die IT-Störung habe, konnte der Sprecher aktuell noch nicht beziffern. Man sei gerade erst dabei, – Zitat – "die Zahlen zusammenzutragen".
Kürzlich Probleme bei Toyota
Erst Ende August war der VW-Rivale Toyota von einem Totalausfall betroffen gewesen. Bei dem japanischen Autobauer hatten technische Probleme etwa einen Tag lang zu einem kompletten Produktionsausfall in Japan geführt. Schuld gewesen sei ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung. Später hieß es, Ursache sei unzureichender Speicherplatz auf Servern gewesen. Bei dem Vorfall habe es sich nicht um einen Cyberangriff gehandelt, wurde damals betont.
Toyota hatte erst im März vergangenen Jahres alle seine Werke schließen müssen, nachdem sein inländischer Zulieferer Kojima Industries einen durch einen Cyberangriff verursachten Systemausfall erlitten hatte. Auch dabei waren alle 28 Produktionslinien von Toyota in 14 Fabriken betroffen, was die Produktion von etwa 13.000 Fahrzeugen beeinträchtigte. Der Konzern war außerdem gezwungen, im Juli einen Teil seines Betriebs vorübergehend einzustellen, nachdem ein Cyberangriff auf ein Computersystem im Hafen von Nagoya, einem Drehkreuz von Toyota, die Hafendienste zwei Tage unterbrochen hatte.
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