Continental schließt bei seinem Stellenabbau auch in Bayern Kündigungen nicht mehr aus. Das sagte ein Konzernsprecher dem Bayerischen Rundfunk. Weltweit streicht der Konzern 7.150 Jobs. In Ingolstadt fallen 225 Arbeitsplätze weg, in Regensburg 350. Der Abbau soll bis Ende kommenden Jahres, also Ende 2025, abgeschlossen sein.
Auch Forschung betroffen
In Ingolstadt arbeiten 1.800 Menschen für Conti. Hier trifft es den Forschungs- und Entwicklungsbereich. Am Standort in Regensburg sind es rund 4.500 Beschäftigte - ein großer Teil davon ist in der Verwaltung tätig. Weil der Konzern weltweit sowohl in der Verwaltung, aber auch in der Entwicklung und Forschung Stellen abbauen will, sind auch die beiden bayerischen Standorte betroffen.
Ziel: Continental will wirtschaftlicher werden
Mit diesen Kürzungen will das Unternehmen seine Automotive-Sparte wieder wirtschaftlicher aufstellen. Wie ein Sprecher heute versichert, setze Continental auf die "natürliche Fluktuation und freiwillige Abgänge". Arbeitsplätze, die frei würden, etwa durch Verrentung, will das Unternehmen dann "nur noch sporadisch nachbesetzen". Auch bemühe man sich um Sozialverträglichkeit, wie Freiwilligen-Programme, so der Sprecher.
Allerdings will Continental "auch Kündigungen nicht ausschließen". Details zu den anstehenden Gesprächen mit den Sozialpartnern, also den Betriebsräten, gibt das Unternehmen aktuell nicht bekannt.
IG Metall: Zuliefererbranche steht unter Druck
Laut Rico Irmischer von der IG Metall Regensburg stehe die Autozuliefererbranche generell unter Druck und müsse die Preise mit den Automobilherstellern verhandeln. Dabei gehe es teilweise um Transformationsdruck, also den Druck, was verändern zu müssen, aber auch um Profitdruck, also höhere Kosteneffizienz und Gewinnmargen.
Sowohl die Betriebsräte als auch die Gewerkschafter wollen weitere Informationen sammeln und dann mit Continental verhandeln. Der Betriebsrat im Regensburger Werk zeigte sich überrascht: Dass so viele Stellen betroffen sind, hatte man nicht erwartet. Viele Fragen seien noch offen. Auch in den vergangenen Monaten habe es wenig Kommunikation von Continental gegeben, so der Vorwurf.
Die Mitarbeiter seien verunsichert, zudem habe es am Standort Regensburg bereits Einschnitte gegeben: Hier wurden mehrere Hundert Mitarbeiter von einer 40- auf eine 35-Stunden-Woche reduziert. Ob das bei den geplanten Stellenstreichungen berücksichtigt wird oder nicht, ist nach Angaben von Rico Irmischer noch unklar.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!