Nachdem im Mai große Änderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher in der gesamten EU in Kraft getreten sind, betreffen die neuen Regelungen im Juni vor allem all jene, die viel unterwegs sind: Die Spritpreise sollen sinken und das 9-Euro-Ticket gilt ab dem 1. Juni und kann noch bis zum August jeden Monat neu gekauft werden.
- Zum FAQ: 9-Euro-Ticket: Das müssen Sie wissen
9-Euro-Ticket auch eine Entlastung für Studierende
Das Ticket ist auch für Studierende sehr spannend. Schließlich sind sie es, die oft mit Bus und Bahn im Nahverkehr unterwegs sind. Tatsächlich müssen die Studierenden der meisten Hochschulen das Ticket gar nicht extra erwerben – in den meisten Verkehrspartnerschaften ist im Semesterbeitrag schon ein Sockelbeitrag für ein Ticket enthalten. Bei der Technischen Universität in München heißt es dazu von der Studierendenvertretung: "Dies gilt unabhängig davon, ob Ihr das Aufpreisticket IsarCard Semester erworben habt oder nicht, allein der im Rahmen der Rückmeldung gezahlte Solidarbeitrag ist hierfür ausreichend."
Wer sich allerdings am Schalter oder am Automaten schon ein 9-Euro-Ticket gekauft hat, hat leider Pech gehabt – das Geld kann nicht rückerstattet werden. Beim Studentenwerk in München ist man noch dabei, einen digitalen Prozess auszuarbeiten. Wie das bei anderen Hochschulen läuft, ist jeweils über die Homepages in Erfahrung zu bringen.
- Zum Artikel: "Studierende, kauft euch kein 9-Euro-Ticket!"
Spritpreise sinken - aber wann?
Mit dem Entlastungspaket möchte die Bundesregierung auch die Spritpreise senken und damit denen helfen, die nicht mit der Bahn fahren können, sondern auf ihr Auto angewiesen sind. Dafür wird von Juni bis Ende August die Energiesteuer auf das europarechtlich mögliche Mindestmaß abgesenkt. Bei Benzin sinken die Steuersätze also um 29,55 Cent je Liter und bei Diesel um 14,04 Cent.
Allerdings wird diese Preissenkung wohl nicht sofort bei den Autofahrerinnen und Autofahrern spürbar sein. Denn Ende Mai war an den Tankstellen Kraftstoff vorrätig, den diese schon mit dem alten Steuersatz gekauft hatten. Wie schnell diese "alten" Kraftstoffe verkauft werden, hängt von der jeweiligen Tankstelle ab.
- Zum Artikel: "Bundestag gibt grünes Licht für Tankrabatt"
Steuererklärung 2021 steht an
Im Rahmen des Bürgerentlastungspakets gibt es noch eine Änderung, die - anders als 9-Euro-Ticket und Spritpreise - in der Öffentlichkeit gar nicht so präsent ist: Rückwirkend zum 1. Januar wird der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer um 363 auf 10.347 Euro angehoben. Außerdem steigt die Pendlerpauschale für längere Arbeitswege ab 21 Kilometern von 35 auf 38 Cent pro Kilometer. Und die Werbungskostenpauschale wird von 1.000 auf 1.200 Euro erhöht. Zusätzlich wurde die Abgabefrist verlängert: Wer bis Ende Oktober seine Einkommenssteuererklärung abgegeben hat, darf also noch für dieses Jahr auf eine angenehme Rückzahlung hoffen.
Autostrom bei Aldi-Ladesäulen nicht mehr kostenlos
Wer mit seinem Stromer zu Aldi fährt, um einzukaufen, konnte bislang kostenlos seine Auto-Akkus aufladen. Das hat ab Juni ein Ende, denn dann verlangt Aldi Süd erstmals Geld fürs E-Tanken. Laut dem Unternehmen wird im Zuge dessen an den Säulen ein "intuitives Bezahlsystem" installiert, es sollen bundesweit neue Ladesäulen dazukommen und die Ladezeiten sollen auch über die Öffnungszeiten der dazugehörigen Filialen hinaus erweitert werden. Geladen werden kann dann auch länger als eine Stunde. Bislang war die Ladedauer begrenzt.
"An den Schnellladestationen kostet das Aufladen künftig 39 Cent pro Kilowattstunde, an den Normalladesäulen 29 Cent pro Kilowattstunde", heißt es von Aldi. Wer allerdings für den Bezahlvorgang seine übliche Ladekarte verwendet, zahle die Preise des jeweiligen Anbieters. Der Strom, den Aldi für seine Ladesäulen verwendet, kommt übrigens meistens aus den Photovoltaikanlagen auf den Filialdächern.
- Zur Übersicht: "Tankstellenverband: Sprit nicht gleich am 1. Juni billiger"
Was noch kommt: Die neuen Sonderbriefmarken
Philatelisten aufgepasst: Sonderbriefmarken für G7 und Sylvensteinsee kommen heraus. Auf Schloss Elmau in Oberbayern findet im Juni der G7-Gipfel statt. Zu diesem Anlass veröffentlicht das Bundesfinanzministerium eine 85-Cent-Sonderbriefmarke mit "bewusst minimalistischem" Design. Und in der Briefmarkenserie "Deutschland von oben" ziert der Sylvenstein-Speicher die Juni-Edition. Das Besondere: Die Marke geht über zwei Felder, das heißt, sie ist entweder hundert Cent wert, oder – in der Doppelversion – zwei Euro. Echte praktische Verwendung gibt es für diese Werte nicht.
Internet-Explorer, krebserregender Farbstoff und Impfzertifikat
- Der klassische Internet-Explorer von Microsoft hat weitgehend ausgedient. Auf der Website des Unternehmens heißt es dazu: "Beginnend am 15. Juni 2022 wird die Internet Explorer 11-Desktopanwendung unter bestimmten Versionen von Windows 10 nicht mehr unterstützt." Abgelöst wurde der Explorer von Microsoft Edge.
- Der weiße Farbstoff Titandioxid wird in Lebensmitteln verboten. Allerdings genügt das vielen Verbraucherschützern nicht. Denn Titandioxid steht im Verdacht, Krebs zu erregen und ist auch in Medikamenten oder Sonnenmilch enthalten. In Lebensmitteln wird der Stoff meist mit der Bezeichnung E171 deklariert, in Kosmetika mit CI 77891 und im Farbenbereich mit PW6 für Pigment White 6.
- Und Achtung bei Urlaubsreisen: Die ersten Impfzertifikate dürften im Juni ablaufen. Entweder auffrischen – oder gleich den gelben Impfpass mitnehmen – der läuft nämlich nicht so schnell ab.
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