Teilnehmer einer Verdi-Kundgebung tragen gelbe Westen mit der ver.di Aufschrift. Im festgefahrenen Tarifstreit des Einzelhandels hatte die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen.
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Teilnehmer einer Verdi-Kundgebung tragen gelbe Westen mit der ver.di Aufschrift.

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Einzel- und Versandhandel: Tarifabschluss nach über einem Jahr

Nach über einem Jahr Tarifkonflikt im Einzel- und Versandhandel gibt es endlich eine Lösung. Die bayerischen Verhandler haben den Pilotabschluss aus Hamburg übernommen. Für die Branche gilt damit eine lange Friedenspflicht.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Allein in Bayern hat die Gewerkschaft Ver.di über 6.000 Streikaktionen in der laufenden Verhandlungsrunde durchgeführt. Damit ist jetzt aber Schluss. Ver.di Bayern hat einen der längsten und härtesten Tarifkonflikte im Einzel- und Versandhandel in München mit Unterschriften beenden können.

  • Zum Artikel: "Streiks im Handel: Worum es bei "Allgemeinverbindlichkeit" geht"

11,8 Prozent über 36 Monate

Unterschrieben wurde das Ergebnis, das auch bereits in einigen Bundesländern ausgehandelt wurde. Demnach werden die Löhne in drei Stufen angehoben, um insgesamt 11,8 Prozent und weitere 40 Euro für alle. Klingt viel, aber die Laufzeit beträgt 36 Monate.

Zudem gibt es eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro und mehr Geld in die tarifliche Altersvorsorge. Der Gewerkschaft war diese Prämie besonders wichtig. Die im Vergleich niedrigen Einkommen in der Branche bedeuten für die meist weiblichen Beschäftigten eine geringe Rente.

Im Konflikt hatten die Arbeitgeber immer wieder auf die aus ihrer Sicht schwierige Lage der Branche hingewiesen. Der Abschluss jetzt brächte ihnen zumindest eine lange Friedenspflicht: Mindestens drei Jahre.

Wo noch weiter verhandelt wird

Noch nicht so weit ist der Großhandel in Bayern. Auch dort läuft der Tarifkonflikt schon seit über einem Jahr – zum Teil wurden beide Bereiche des Handels zeitgleich bestreikt. Weiterverhandelt wird dort ab Mitte Juni.

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