Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft EVG verhandeln seit Ende Februar über Tariferhöhungen.
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Lokomotiven stehen aufgereiht auf den Gleisen eines Rangierbahnhofs (Symbolbild)

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Bahn-Tarifstreit: Schlichtung statt unbefristeter Streik?

Bahn-Tarifstreit: Schlichtung statt unbefristeter Streik?

Der Ausgang des Bahn-Tarifstreits bleibt nach einer Kampfansage der EVG weiter ungewiss. EVG-Chef Burkert zeigte sich im BR-Gespräch nun gesprächsbereit. Für eine Schlichtung sei er offen, sagte er. "Jeder kennt meine Telefonnummer".

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Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn schließt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine Schlichtung nicht aus. "Wenn der Arbeitgeber mit einer Schlichtungsforderung an uns herantritt, können wir das schnell entscheiden", sagte EVG-Chef Martin Burkert am Freitag im Gespräch mit dem BR. "Jeder kennt meine Telefonnummer, die der Verhandlungsführung bei uns auch. Es ist jederzeit möglich, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen."

  • Zum Artikel "Tarifverhandlungen ohne Streik: Was ist eine Schlichtung?"

Burkert: "Nach wie vor verhandlungsbereit"

Die EVG hatte am Mittwochabend die Verhandlungen für gescheitert erklärt und am Donnerstag eine Urabstimmung über unbefristete Streiks angekündigt. Bereits am Donnerstag sagte Burkert, die EVG sei "nach wie vor verhandlungsbereit" - die Deutsche Bahn müsse für einen Abschluss aber "noch einmal ordentlich nachlegen".

"Ungenügend" sind laut EVG die von der Bahn vorgeschlagene Laufzeit von 27 Monate, die Lohnerhöhung von zwei Mal 200 Euro und der erste Auszahlungszeitpunkt Dezember 2023. In der Urabstimmung müssten sich 75 Prozent der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder für unbefristete Streiks aussprechen.

Streikkasse laut EVG gut gefüllt

Die EVG sei dafür gut gerüstet, sagte Burkert dem BR weiter. "Wir hatten unseren letzten unbefristeten Streik vor 31 Jahren. Die Streikkasse ist gut gefüllt." Der Gewerkschafter betonte jedoch, die EVG sei nicht "streikwütig". Sie gehe verantwortungsvoll mit dem Recht um, die Arbeit niederzulegen.

Der Gewerkschaftschef wiederholte, auch während der Urabstimmung könne es zu Warnstreiks kommen. "Warnstreiks kann ich nicht ausschließen." Der Prozess der Urabstimmung kann laut EVG vier bis fünf Wochen in Anspruch nehmen.

Mit Informationen von dpa und AFP

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