Ein schönes Ferienhaus mit Blick aufs Meer – und das zu einem fast unglaublich niedrigen Preis. Wer so ein Angebot oder ein ähnliches im Internet findet, sollte vorsichtig sein. Oft könnte der Urlauber am Ende ohne Unterkunft dastehen und das schon überwiesene Geld könnte weg sein, heißt es beim Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA).
"Schnäppchen"-Ferienhaus: Schnell kann das Geld weg sein
Die Vorgehensweise der Betrüger ist meist ähnlich. Sie verlangen in der Regel eine unüblich hohe Anzahlung. Und wer im voraus bereits die gesamte Summe zahlt, der bekommt noch einen Extra-Rabatt. Doch dann hört man nie wieder etwas von dem Vermittler oder dieser storniert die Buchung unter einem Vorwand wie Überbuchung oder einem Defekt am Haus, zahlt aber die Vorauszahlung nicht zurück.
Der VDFA spricht von einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe, der bei den Verbrauchern auf diese Weise schon entstanden ist. Die Betrüger werden demnach immer kreativer, sodass auch ein vorsichtiger Kunde in die Falle tappen kann. Seit Neuestem landen sogar betrügerische, auf den ersten Blick neutral aussehende Beurteilungen bei unabhängigen Bewertungsportalen wie trustpilot.com und golocal.de, berichtet der Verband. Auf Bewertungen von anderen Nutzern sollte man sich deshalb nicht allein verlassen.
Wie kann ein Urlauber auf Nummer sicher gehen?
Laut dem Deutschen Ferienhausverband und dem Verband Deutscher Ferienhausagenturen ist oft der Preis ein Indiz, dass etwas nicht stimmen kann. Wenn das Domizil deutlich, teilweise 50 Prozent, günstiger ist als vergleichbare Angebote, ist Skepsis angebracht.
Normalerweise ist bei einer Ferienhausbuchung eine Anzahlung von 20 Prozent fällig, im Ausland teilweise mehr. Die Restzahlung erfolgt dann vier bis sechs Wochen vor dem Aufenthalt. Verlangt ein Vermieter eine höhere Anzahlung oder räumt er bei einer Sofortzahlung des Gesamtbetrags einen zusätzlichen Rabatt ein, gilt es, vorsichtig zu sein.
Stößt der Urlauber bei kurzfristigen Buchungen auf ein schönes Haus oder eine schöne Wohnung zu einem Schnäppchenpreis, sollte er den Anbieter besonders sorgsam überprüfen. Gerade bei Last-Minute-Buchungen ködern Betrüger ihre Opfer. Deshalb sollte der Verbraucher bei der Überweisung von Geld nichts überstürzen.
Urlauber sollten auf Qualitätssiegel achten
Auf Kleinanzeigen-Portalen tummeln sich nach Erfahrung der Verbände viele Betrüger. Doch auch hinter einer seriös erscheinenden Webseite können Kriminelle stecken.
Der Urlauber sollte auf Qualitätssiegel achten. Bei deutschen Anbietern sind das beispielsweise das TÜV-Siegel, das Q-Siegel von Service-Qualität Deutschland, das speziell für den Ferienhausmarkt entwickelte Qualitätssiegel des Deutschen Ferienhausverbands oder Mitgliedschaften beim Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFU) oder beim Deutschen Reiseverband (DRV).
Bewertungen von anderen Urlaubern können Hinweise geben auf die Seriosität des Angebots. Doch allein darauf sich zu verlassen, sollte man nicht. Denn auch Bewertungen können gefälscht sein.
Auf den Internetseiten des Deutschen Ferienhausverbands und des Verbands Deutscher Ferienhausagenturen finden Urlauber weitere Hinweise für eine sichere Ferienhausbuchung. Die Verbände listen regelmäßig auch Anbieter auf, die zuletzt als betrügerisch enttarnt wurden.
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