Wie die Studie, die mittlerweile in einer Kooperation der GfK mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) entsteht, verzeichnen in diesem Monat alle drei Säulen des Konsumklimas Zuwächse. Bei der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung fallen sie deutlicher aus. Doch auch die Konjunkturerwartungen liegen im Vergleich zum Vormonat leicht im Plus.
Gestiegene Kaufkraft bei nachlassender Inflation
Die wesentliche Stütze der positiven Entwicklung sehen die Experten in den gestiegenen Einkommenserwartungen. Einer der Hauptgründe für diesen gestiegenen Einkommensoptimismus seien wiederum die zu erwartenden oder bereits erfolgten deutlichen Zuwächse bei der für die privaten Haushalte wichtigsten Einkunftsquelle: den Löhnen und Gehältern bzw. den Renten. Weil sich gleichzeitig die Inflationsrate mit bundesweit zuletzt 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr schon fast wieder auf ein normales Maß bewegt hat, sind wieder Kaufkraftgewinne zu erwarten.
Tiefergehende Analyse durch das NIM
Als Beleg dafür wird eine kürzlich vom NIM vorgenommene tiefergehende Analyse herangezogen: Konkret wurden die deutschen Verbraucher danach gefragt, aus welchen Gründen sie erwarten, dass sich ihre finanzielle Lage verbessern wird. In der offenen Abfrage antwortete etwa ein Drittel der Befragten, dass bereits erfolgte bzw. künftige Lohn-/Gehaltserhöhungen und Rentensteigerungen sie zu diesem positiven Urteil veranlassen. Das ist der mit Abstand wichtigste genannte Grund. Daneben wurde noch eine Reihe anderer Gründe angeben, wie beispielsweise die Sicherheit des Arbeitsplatzes oder berufliche Verbesserungen, wie beispielsweise das Ende der Ausbildung. Aber auch das Sparen durch die Senkung der Ausgaben wird von etwa jedem zehnten Befragten spontan genannt.
Zartes Pflänzchen Hoffnung
"Ob es sich beim aktuellen Anstieg um den Beginn einer nachhaltigen Erholung der Konsumstimmung handelt, bleibt abzuwarten", erklärt Konsumexperte Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen. "Nach wie vor sind die Sorgen der Konsumenten groß. Geopolitische Krisen und Kriege, stark steigende Lebensmittelpreise sowie die Diskussionen um die Aufstellung des Staatshaushaltes für das Jahr 2024 sorgen nach wie vor für Verunsicherung. Folglich ist auch das Niveau des Konsumklimas derzeit noch überaus niedrig".
"Rückläufiger Pessimismus" statt Optimismus
So spricht die GfK-Studie auch weniger von Optimismus als vom "rückläufigen Konjunkturpessimismus". Trotz des leichten Zuwachses zeigen sich die Verbraucher im Hinblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland also noch sehr verhalten. Das deckt sich mit Stimmen aus der Wirtschaft, die die Wachstumsaussichten für 2024 zunehmend pessimistisch sehen. So geht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner aktuellen Konjunkturprognose für das kommende Jahr von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von einem halben Prozent aus.
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