Die Einschätzungen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu den Konjunkturaussichten legen deutlich zu, ihre Einkommenserwartungen steigen moderat und auch die Sparneigung geht inzwischen spürbar zurück. Allerdings nimmt die Anschaffungsneigung nur minimal zu. Das geht aus der Konsumklima-Studie für Mai hervor, die das Marktforschungsunternehmen GfK gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) veröffentlicht hat.
Vierte Steigerung in Folge - auf schwachem Niveau
Insgesamt verbessert sich das Konsumklima damit zum vierten Mal in Folge. Besonders der Rückgang der Sparneigung ist für diese Verbesserung verantwortlich. Sie liegt inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit August 2023. "Sinkende Inflationsraten und ansehnliche Lohn- und Gehaltszuwächse stärken die Kaufkraft der Verbraucher. Dies hat zum einen eine stimulierende Wirkung auf die Einkommenserwartungen und verringert zum anderen die Verunsicherung der Konsumenten, die in den Vormonaten auch in der vergleichsweise hohen Sparneigung zum Ausdruck kam", fasst NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl die aktuelle Entwicklung zusammen.
Noch keine echte Kauflaune
Doch auch wenn die Sparneigung deutlich rückläufig ist, bedeutet das nicht automatisch, dass nun wieder fleißig konsumiert wird. Denn die Verunsicherung sei noch immer stark ausgeprägt. Es fehle in Deutschland an klaren Zukunftsperspektiven, was zu einer geringen Planungssicherheit bei Anschaffungen führe, erläutert der Konsumexperte. Erst wenn diese Sicherheit zurückkehre, werde auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen wieder steigen, ergänzt Bürkl. Nach wie vor würden aber hohe Preise für Energie und Lebensmittel dazu führen, dass das Geld in vielen Haushalten für etwaige Notfälle zurückgehalten werde.
Aussichten auf Konjunkturbelebung
Immerhin hoffen die Menschen auf eine Belebung der Konjunktur. Diese Hoffnung wird auch von den Wirtschaftsexperten gestützt. Sie gehen davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Erholung kommen kann, wenn auch das Wachstum vermutlich schwach ausfallen wird. Die ersten Ergebnisse für 2024 sind leicht positiv. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Monaten dieses Jahres leicht, nämlich um 0,2 Prozent, gewachsen ist.
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