Der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, rechnet mit deutlich steigenden Mieten auch in den kommenden Jahren. "Alles, was legal ist, wird an Mietsteigerungen in den nächsten Jahren ausgenutzt werden", sagte Siebenkotten den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Mieten werden deutlich stärker als die Löhne steigen."
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Gefahr von sozialen Verwerfungen
Der Mieterbund-Präsident kritisierte, dass zu wenig neue Wohnungen gebaut würden. "Wenn es so weitergeht, dann wird die Zahl derer, die 40 Prozent oder mehr für die Miete ausgeben müssen, in den nächsten Jahren drastisch steigen - das wären dann mehr als fünf Millionen Haushalte", sagte er. Es brauche "mehr Fördermittel, um Wohnen bezahlbar zu halten", forderte Siebenkotten. In der Politik sei der "soziale Sprengstoff", den die Entwicklung beinhalte, offenbar noch nicht deutlich genug angekommen, sagte Siebenkotten. Im schlimmsten Fall drohten soziale Verwerfungen.
Zahl der Baugenehmigungen gesunken
Eine Besserung ist derweil nicht in Sicht: Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen weiter im Sinkflug befindet: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im März 24.500 neue Wohnungen genehmigt, das waren 29,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn gingen die Genehmigungen jeweils jeden Monat um über 20 Prozent zurück.
Der Trend bei den Baugenehmigungen ist nun seit Mai 2022 negativ. Grund für den anhaltenden Rückgang der Bauvorhaben sind nach Einschätzung der Statistiker die hohen Baukosten und die schlechten Finanzierungsbedingungen. Zusammen genommen wurden im ersten Quartal laut Bundesamt insgesamt 68.700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Deutschland blieb 2022 im Wohnungsbau hinter Zielen zurück
Auch 2022 blieb Deutschland im Wohnungsbau hinter den Zielen zurück: So wurden nach Angaben des Statistischem Bundesamts im vergangenen Jahr bundesweit etwa 295.300 Wohnungen neu gebaut, geplant waren jedoch 400.000. Zwar wurden den Angaben zufolge 2022 knapp 1.900 Wohnungen mehr gebaut als im Vorjahr. Das Niveau des Jahres 2020 von 306.400 Wohnungen wurde jedoch nicht erreicht, teilte die Behörde am Dienstag mit. In den Zahlen sind sowohl die Baufertigstellungen für neue Gebäude als auch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
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Mit Informationen von epd, KNA und AFP
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