Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist zu Jahresbeginn gedämpft. Das geht aus der monatlichen Konsumklimastudie hervor, die der Nürnberger Marktforscher Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Zusammenarbeit mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) erstellt hat.
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Demnach sind alle drei Indikatoren des Konsumklimas rückläufig. So haben sich die Erwartungen sowohl an die Konjunktur als auch an die eigene Einkommensentwicklung im Vergleich zum Dezember verschlechtert. Auch die Neigung zu größeren Anschaffungen geht zurück. Auf der anderen Seite steigt die Sparneigung – was sich ebenfalls negativ auf die Kauflaune auswirkt.
Sorge um Arbeitsplatz dämpft den Konsum
Als Gründe nennt Konsumexperte Rolf Bürkl eine nachhaltige Verunsicherung. So häufen sich die Meldungen über Stellenabbau und Produktionsverlagerungen. Die Arbeitslosigkeit und auch die Inflationsrate sind zuletzt leicht gestiegen.
Nach den ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent geschrumpft. Das wäre das zweite Rezessionsjahr in Folge. 2023 betrug das Minus 0,3 Prozent. Und auch für dieses Jahr sind die Wachstumsaussichten eher verhalten. Die Prognosen wurden zuletzt stetig nach unten revidiert und liegen derzeit etwa bei einem halben Prozent Zuwachs für das reale Bruttoinlandsprodukt.
Trump und Neuwahlen sorgen für politische Unsicherheiten
Auch von der internationalen und nationalen Politik gehen eher verunsichernde Signale aus. So droht US-Präsident Trump mit Einfuhrzöllen, die sich negativ auf die deutsche und europäische Wirtschaft auswirken könnten. Die politische Situation in Deutschland sorgt ebenfalls für eine eher abwartende Stimmung, beschreibt Bürkl die Lage.
Vor den anstehenden Neuwahlen in Deutschland hat die aktuelle Bundesregierung keine Mehrheit. Die Zusammenstellung der neuen Regierung sei noch unklar und somit auch das zukünftige Regierungsprogramm. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wüssten nicht, was an Be- und Entlastungen auf sie zukommen werde und auch nicht, wie die zukünftige Regierung mit der Schuldenbremse umgehen werde. Ob der Staat wieder mehr Investitionen – in Digitalisierung, Bildung oder die Infrastruktur – vornehmen wird, sei aktuell noch unklar, beurteilt Bürkl die aktuelle Lage.
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