Auf dem Parkplatz der Polizeihundestaffel in München stehen mehrere völlig ausgebrannte Autowracks, umschlossen von einem rot-weißen Absperrband der Polizei.
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23 Fahrzeuge der Münchner Polizeihundestaffel sind ausgebrannt. Ist die Tat die nächste in einer rätselhaften Serie von Bränden?

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Zerstörte Polizeiautos in München: Zusammenhang mit Brandserie?

Zerstörte Polizeiautos in München: Zusammenhang mit Brandserie?

Am Samstag sind 23 Fahrzeuge der Münchner Polizeihundestaffel ausgebrannt. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt, ob der Brand Teil einer seit Jahren dauernden rätselhaften Serie sein kann. Indes bekommt die Münchner Polizei Unterstützung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am frühen Samstagmorgen sind auf dem Parkplatz der Münchner Polizeihundestaffel 23 Fahrzeuge komplett ausgebrannt, 22 Kleinbusse und ein kleineres Auto. Die Gerippe dessen, was einmal Einsatzfahrzeuge waren, stehen durchnummeriert auf dem Parkplatz. Über dem Gelände hängt auch zwei Tage später noch beißender Brandgeruch. Was nun? Die 23 Fahrzeuge waren zwar nicht die gesamte Flotte, aber doch "die Mehrzahl", sagte ein Polizeisprecher am Montagvormittag. Zu ersetzen sind sie nicht so leicht, denn sie hatten alle einen speziellen Ausbau, um die Diensthunde transportieren zu können. Doch die Münchner Polizei bekommt Unterstützung.

Österreich bietet Fahrzeuge an

Andere bayerische Polizeipräsidien mit Hundestaffeln helfen ihren Münchner Kollegen erst einmal mit Fahrzeugen aus. Auch die österreichische Polizei habe ihre Hilfe angeboten, so ein Polizeisprecher, und Fahrzeuge in Aussicht gestellt – ebenso die Stadt München: Oberbürgermeister Dieter Reiter habe Fahrzeuge der Feuerwehr angeboten, so der Sprecher. Wie viele der Polizeihunde-Transporter es in München überhaupt noch gibt, ist derzeit unklar – es seien allenfalls einzelne, heißt es bei der Polizei. Der Streifendienst könne aber aufrechterhalten werden.

Politische Motivation der Tat möglich, aber nicht bewiesen

Man ermittle wegen Brandstiftung, so der Polizeisprecher am Montag. Zu der Frage, ob die Tat politisch motiviert gewesen sein könnte, äußerte sich der Sprecher nicht. Es gebe kein Bekennerschreiben, hieß es. Ein politischer Zusammenhang sei durchaus anzunehmen, es gebe aber auch noch andere Möglichkeiten. Der Staatsschutz ermittle deshalb in alle Richtungen. 

Generalstaatsanwaltschaft ermittelt

Ebenfalls offen ist derzeit die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zu einer rätselhaften Brandserie, die die Münchner Polizei schon seit 2019 beschäftigt. Die Generalstaatsanwaltschaft München hegt diesen Verdacht und hat deshalb am Montagnachmittag mitgeteilt, die Ermittlungen zu übernehmen. Wie die Behörde mitteilt, besteht der Verdacht, dass diese Tat der seit mehreren Jahren andauernden Serie von Brandstiftungen zuzurechnen ist und ein politisches Motiv zugrunde liegt.

Immer wieder zünden Unbekannte in und um München vor allem Baustellenfahrzeuge, aber auch Kabelschächte an. Auch Polizeiautos brannten schon mehrfach in München – etwa im Juni 2022, kurz vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Im Video: Polizeiautos in München ausgebrannt

Bei der Diensthundestaffel der Münchner Polizei haben am Morgen 23 Einsatzfahrzeuge gebrannt.
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Bei der Diensthundestaffel der Münchner Polizei haben am Morgen 23 Einsatzfahrzeuge gebrannt.

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