Die Nürnberger Semikron Gruppe ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Wie der Hersteller von Leistungselektronik auf seiner Internetseite mitteilt, sei er offenbar von einer professionellen Hackergruppe angegriffen worden. Diese habe behauptet, Daten aus dem System entwendet zu haben. Ob dies tatsächlich der Fall sei und um welche Daten es sich handeln könnte, werde gerade untersucht, heißt es in der Mitteilung.
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Semikron eingeschränkt arbeitsfähig
Die Cyberattacke habe zu einer teilweisen Verschlüsselung der IT-Systeme und Dateien bei Semikron geführt. Das gesamte Netzwerk werde derzeit forensisch untersucht und bereinigt, heißt es weiter. Mit Unterstützung externer Cybersicherheits- und Forensik-Experten werde der Vorfall im Moment analysiert.
Laut der Pressemitteilung ist das Unternehmen derzeit eingeschränkt arbeitsfähig. Es arbeite daran, die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen und die IT-Sicherheit wieder zu gewährleisten. Sobald genauere Informationen über einen etwaigen Datenabfluss vorliegen, werde Semikron die betroffenen Kunden und Vertragspartner informieren. Welche konkreten Störungen und Schäden durch den Hackerangriff entstanden sind, ließ das Unternehmen offen. Eine Anfrage von BR24 blieb bisher unbeantwortet.
Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ermittelt
Die für Cyberkriminalität zuständige Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, die so genannte "Zentralstelle Cybercrime" bestätigte, dass sie wegen eines Cyber-Angriffes in einem Nürnberger Unternehmen ermitteln. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, will die Behörde zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten dazu veröffentlichen.
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Der Digitalverband Bitkom schätzt den Schaden, den Cyberkriminelle allein bei deutschen Firmen anrichten, auf mehr als 200 Milliarden Euro im Jahr. Auch die Bundesregierung wurde schon Opfer von Hackern. Die Täter werden nur selten gefasst.
Semikron ist ein Hersteller von Bauelementen der Leistungselektronik und beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit etwa 3.000 Mitarbeiter in 24 Niederlassungen.
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