Eigentlich läuft es gut für das Eisenbahngeschäft von Siemens. Im abgelaufenen Quartal sind Auftragseingang und Umsatz sprunghaft angestiegen. Die Rendite liegt mit knapp neun Prozent deutlich über der Ertragskraft von Wettbewerbern wie Alstom. Allerdings sind die Münchener in diesem Geschäft auf dem Weltmarkt mittlerweile fast ein Zwerg. Nach einer Elefantenhochzeit gibt es seit 2015 in China einen staatlich gestützten Wettbewerber, der größer ist als alle westlichen Hersteller zusammen.
Eine Art Airbus für die Schiene
Siemens-Chef Joe Kaeser sucht deshalb schon seit längerem einen Partner für sein Eisenbahngeschäft. Wie im Unternehmen zu hören ist, sind Pläne für ein Zusammengehen mit Bombardier nahezu vom Tisch. Mit politischer Unterstützung aus Paris und Berlin spricht man deshalb mit Alstom über eine Art Airbus der Schiene, wie das Projekt in der Branche genannt wird. Das Ziel: Ein Zusammenschluss unter dem Namen Alstom, bei dem Siemens aber die Mehrheit halten würde. Dies dürfte auch Folgen für die Beschäftigten haben. Da beide Unternehmen bisher in ähnlichen Märkten aktiv sind, böte sich aus Sicht der Konzerne hier Sparpotential an.