Pünktlich um 17.17 Uhr unserer Zeit hob am 8. April 2022 erstmals eine private Astronauten-Crew vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida, USA, ab - die Mission AX-1 des Raumfahrtunternehmens Axiom Space. Ihr Ziel: die Internationale Raumstation ISS, auf der zur Zeit drei russische Kosmonauten zusammen mit zwei US-Astronauten und einer US-Astronautin sowie dem deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer arbeiten.
Die Falcon-9-Trägerrakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX landete wenige Minuten nach dem Start wieder auf der Erde. Die Reise der Crew Dragon-Kapsel zur ISS dauert dagegen fast zwanzig Stunden.
Privat-Astronauten sind eine Woche lang auf der Raumstation
Etwa eine Woche lang wollen die vier privaten Raumfahrer zu Gast auf der ISS sein. Allerdings nicht als Weltraum-Touristen, wie Kommandant Michael López-Alegría ausdrücklich betont. Auch Axiom-Chef Michael Suffredini bekräftigt: "Sie fliegen da hoch, um bedeutende wissenschaftliche Arbeit zu leisten." 26 Experimente sind für die Mission AX-1 geplant.
- Was wird auf der Internationalen Raumstation erforscht?
Teure Tickets für den Trip zur ISS
Allerdings dürften die drei Mitreisenden, der US-Amerikaner Larry Connor, der Kanadier Mark Pathy und der Israeli Eytan Stibbe, die wohl schlechtbezahltesten Forschenden sein, die es je gegeben hat: Angeblich hat jeder der drei Unternehmer 50 Millionen Euro für das Ticket zur ISS bezahlt. Befördert werden die Astronauten in einer Kapsel des Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Urgestein der ISS-Raumfahrt: Kommandant López-Alegría
Der Kommandant der Mission AX-1, Michael López-Alegría, ist allerdings ein sehr erfahrener ehemaliger NASA-Astronaut. Der jetzt 63-Jährige flog erstmals 1995 ins All, an Bord des Spaceshuttles Columbia. Auch auf der ISS war López-Alegría schon mehrfach, das erste Mal im Oktober 2000 beim erst fünften Flug zur ISS überhaupt. Damals half er bereits bei mehrfachen Ausstiegen beim Zusammenbau der Raumstation. Es folgten noch zwei weitere Aufenthalte auf der ISS. 2007 endete sein bis jetzt letzter Aufenthalt im All, vor 15 Jahren.
Er habe sich wie ein Neuling auf den neuen ISS-Aufenthalt vorbereiten müssen, sagt López-Alegría: "Ich dachte, dass NASA-Training würde für mich sicher Routine werden, aber so viel auf der ISS hat sich verändert und den Rest hatte ich vergessen, also musste ich quasi wieder ganz von vorne anfangen.
López-Alegría hält mehrere Rekorde als Astronaut: Während insgesamt zehn Weltraum-Spaziergängen hat er sich zusammengezählt mehr als 67 Stunden auf Außeneinsätzen im All aufgehalten. Und er hat mit sieben Monaten Gesamtdauer den längsten Weltraumaufenthalt absolviert.
Nächste Station für Axiom Space: die eigene Space-Station
Das Raumfahrtunternehmen Axiom Space will mehr als nur Weltraum-Touristen ins All schaffen. Der Unternehmensgründer Michael Suffredini war von 2005 bis 2015 NASA-Programmdirektor für die Internationale Raumstation - ein echter ISS-Experte. Axiom Space wurde von der NASA beauftragt, ein Modul für die Raumstation zu bauen. Und das Raumfahrtunternehmen plant eine eigene, kommerzielle Raumstation.
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