Derzeit ist das öffentliche Leben in ganz Deutschland stark eingeschränkt, viele Geschäfte, öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Schwimmbäder sind bis auf Weiteres geschlossen und in Bayern gilt eine Ausgangsbeschränkung. Nur Geschäfte, die für die Grundversorgung notwendig sind, insbesondere Supermärkte, Banken und Apotheken, sind von dieser Regelung ausgenommen.
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All diese Maßnahmen dienen nur einem Zweck: Sie sollen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen, um auch besonders gefährdete Menschen zu schützen. Zwar verlaufen nach bisherigem Kenntnisstand immerhin 80 Prozent aller Infektionen mit dem neuen Virus eher harmlos, sagen Experten. Das heißt aber auch: Bei 20 Prozent kann eine Infektion schwer oder sogar tödlich verlaufen. Wer gehört zu den 20 Prozent, die bei einer Infektion besonders gefährdet sind? Die Risikogruppen im Überblick:
Das Coronavirus und das Risiko für ältere Menschen
Nach derzeitigem Wissensstand gilt für eine Infektion mit dem Coronavirus das, was für andere Infektionskrankheiten auch gilt: Wer ohnehin geschwächt ist, steckt eine Infektion schlechter weg.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) steigt das Risiko einer schweren Erkrankung ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. Auch die Sterberate ist umso höher, je älter die Patienten sind. Das liegt vor allem daran, dass das Immunsystem von älteren Menschen weniger gut auf Viren reagiert. Aber: Obwohl ältere Menschen in der Regel einen schwereren Krankheitsverlauf haben, sind sie nach bisherigem Kenntnisstand nicht empfänglicher für das Coronavirus. Eine weitere Gefahr bei älteren Menschen ist allerdings: Weil ihr Immunsystem schwächer reagiert, fallen auch die Immunantworten, das heißt die unspezifischen Krankheitssymptome wie Fieber und Husten, bei ihnen schwächer aus. Ältere Menschen gehen deshalb meist später zum Arzt, sagt das RKI.
Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass Jüngere gegen die Krankheit gefeit wären, im Gegenteil: Auch jüngere Infizierte landen auf den Intensivstationen.
Corona und die Gefahr für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen
Unabhängig vom Alter haben Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wohl ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Zu den Vorerkrankungen, die dieses Risiko erhöhen, gehören insbesondere Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber und der Niere sowie Krebserkrankungen. Wer eine Vorerkrankung hat und älter ist, dürfte nach bisherigen Erkenntnissen ein besonders hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.
Corona und die Gefahr für Menschen mit unterdrücktem Immunsystem
Wer an einer Immunschwäche leidet, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko, dass die Krankheit Covid-19 schwerer verläuft. Diese Immunschwäche kann durch eine Krankheit bedingt sein oder aufgrund einer Medikamenteneinnahme bestehen, etwa der Einnahme von Cortison, Immunsuppressiva oder anderer Präparate, die das Immunsystem unterdrücken - was zum Beispiel nach einer Organtransplantation notwendig sein kann.
Das Coronavirus und die Gefahr für Raucher
Nach derzeitigem Wissen scheinen auch Raucher für einen schweren Krankheitsverlauf gefährdeter zu sein, weil die Lunge bei ihnen bereits angegriffen ist.
Wer hat kein erhöhtes Risiko? Die Gefahr für Kinder und Schwangere
Sowohl Schwangere als auch Kinder haben nach bisherigen Erkenntnissen kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Kinder und Jugendliche zeigen nach einer Infektion mit dem Coronavirus ohnehin nur selten Symptome. Das belegt auch eine Anfang März 2020 dazu veröffentlichte Studie von Forschern aus China und den USA.
Auch gefährdete Personen können sich schützen
Auch besonders gefährdete Menschen können sich aber mit einfachen Hygiene-Regeln vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. So empfiehlt zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) folgende Verhaltensregeln zum Schutz für sich und andere einzuhalten:
- Abstand halten beim Husten oder Niesen oder wegdrehen
- Niesen in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, das danach entsorgt wird
- Berührungen bei der Begrüßung anderer Menschen vermeiden
- Hände aus dem Gesicht fernhalten
- Hände regelmäßig und gründlich waschen, mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife
- Bei gründlichem und regelmäßigem Händewaschen ist die Benutzung von Desinfektionsmitteln nicht erforderlich
- In beheizten Räumen häufig Stoßlüften