Geburt und Tod einer Galaxie
Bildrechte: NRAO/AUI/NSF/B. Saxton; NASA/ESA/R. Foley / Montage: BR
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Die Geburt einer Sterne-produzierenden Galaxie und ihr Tod. War das die Entwicklung der neu entdeckten Monstergalaxie XMM-2599?

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Diese Monstergalaxie passt Astronomen nicht ins Bild

Diese Monstergalaxie passt Astronomen nicht ins Bild

Sie ist extrem massenreich, uralt und tot: Die Galaxie mit dem wenig klingenden Namen XMM-2599 überrascht Astronomen.

Die Galaxie XMM-2599 sprengt herkömmliche astronomische Modelle. Sie formte sich knapp eine Milliarde Jahre nach dem Urknall und gilt damit als uralt. Trotz ihres betagten Alters enthält die Riesengalaxie rekordverdächtig viele Sterne: mit einer Gesamtmasse von 300 Milliarden Sonnen. Die Existenz einer solch massenreichen Galaxie zu einem so frühen Zeitpunkt sei für die Modelle von Astronomen eine ziemliche Herausforderung, sagt Gillian Wilson von der University of California in Riverside und Teil des internationalen Teams, das die Monstergalaxie entdeckte.

Monstergalaxie - früh reif und schnell tot

XMM-2599 legte frühzeitig mit der Sternen-Produktion los, das heißt, als das Universum weniger als eine Milliarde Jahre jung war. In dieser Phase gebar die Riesengalaxie mehr als tausend Sonnenmassen an Sternen pro Jahr. Eine Sternbildungsrate, die als äußerst hoch gilt. Unsere Galaxie, die Milchstraße, produziert zum Beispiel nur einen Stern pro Jahr, obwohl sie inklusive dunkler Materie 1,5 Billionen Sonnenmassen hat. Die hyperaktive Riesengalaxie stellte allerdings nach einem rasanten Start ihre Sterne-Produktion plötzlich komplett ein. Da war das Universum rund 1,8 Milliarden Jahre alt. Seither gilt die Galaxie als tot - inaktiv - und als die massenreichste inaktive Galaxie überhaupt.

💡 Info Sonnenmassen

Die Masse von Sternen und anderen astronomischen Objekten, die größer als Planeten sind, ist so unfassbar groß, dass sie unseren Verstand übersteigt. Um ihrer Größe auch nur ansatzweise näher zu kommen, nehmen Astronomen die Sonne und ihre Masse als Vergleichsobjekt. Ein Objekt mit zehn Sonnenmassen hat also die zehnfache Masse der Sonne.

Warum stellte die Monstergalaxie ihre Arbeit ein?

Die internationale Astronomen-Team, das die Monstergalaxie entdeckte und am 5. Februar 2020 eine Studie im Fachblatt "The Astrophysical Journal Letters" veröffentlichte, steht vor einem Rätsel. Warum stellte diese produktive Galaxie plötzlich ihre Arbeit ein? Eine Vermutung der Forscher ist, dass das schwarze Loch im Zentrum der Galaxie dieser den "Treibstoff" zur Sternen-Produktion entzog, indem sie die Gase schluckte, aus denen neue Sterne hätten entstehen können. Eine zweite Möglichkeit ist, dass sich das Gas, das zur Produktion von Sternen nötig ist, durch Kollisionen so aufheizte, dass es nicht mehr kondensieren konnte und damit nicht mehr zur Sternen-Herstellung taugte.

Unklar ist auch, was aus der Monstergalaxie geworden ist, denn das Licht, das uns von ihr erreicht, ist 11,7 Milliarden Lichtjahre entfernt und damit auch ebenso alt. Die Monstergalaxie steht nun unter Beobachtung und die Hoffnungen sind groß, dass sie uns Menschen etwas darüber beibringt, wie Riesengalaxien entstehen und sich im Laufe der Zeit entwickeln.