Eisberg in der Weddell-See, Pinguine auf Scholle, Antarktis, Weddell-See
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Dieses Gebiet, das Weddellmeer, könnte Teil des größten Meeresschutzgebiets der Welt werden

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Ein Prozent der Weltmeere: Kommt das größte Meeresschutzgebiet?

Ein Prozent der Weltmeere: Kommt das größte Meeresschutzgebiet?

Das Öko-System Ozean ist bekanntlich in Gefahr. Ein erster Schritt zur Rettung der Weltmeere könnte bei den nun anstehenden internationalen Verhandlungen geleistet werden. Hier geht es um die Ausweisung des größten Meeresschutzgebietes aller Zeiten.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Noch immer bergen die Ozeane für die Forschung Rätsel. So sind bislang zum Beispiel nur wenige Prozent der Tiefsee erforscht. Der Mensch jedoch leistet seinen Beitrag zu den Weltmeeren in der Hauptsache auf eher zweifelhafte Weise: Jährlich landen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Und auch der menschengemachte Klimawandel ist ein zentraler Faktor. Denn je mehr CO2 ausgestoßen wird, desto wärmer und saurer wird das Wasser. Dazu kommt dann noch die jahrelange Überfischung, die die weltweiten Bestände dezimiert.

Meeresschutz: 1,5 Millionen Unterstützende fordern, die Antarktis zu schützen

Etwas daran ändern wollen unter anderem die Deutsche Umwelthilfe (DUH), The Pew Charitable Trusts und die Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) gemeinsam mit führenden Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie 1,5 Millionen Unterstützenden. Sie forderten die Staats- und Regierungschefs der Welt nun zum Start der 40. Verhandlung der Kommission zur Erhaltung der lebenden Ressourcen der Antarktis (CCAMLR) auf, die Zukunft unseres Planeten durch den Schutz der Antarktis sofort zu sichern.

Ein Prozent der Weltmeere: Chance auf größtes Meeresschutzgebiet

Konkret geht es dabei um drei neue Schutzgebiete – und zwar in der Ostantarktis, der Antarktischen Halbinsel und dem Weddellmeer. Das Gebiet macht eine Fläche von beinahe vier Millionen Quadratkilometern aus. Und das sind circa ein Prozent der Weltmeere. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, sieht den Schutz der Gebiete unter anderem als eine möglicherweise entscheidende Maßnahme, um die durchschnittliche Erdtemperatur auf 1,5 Grad vor dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die Bundesregierung müsse auch deshalb bei den Verhandlungen alles daran setzen, dass die drei Gebiete nun endlich als Meeresschutzgebiete ausgewiesen werden können.

Schweinswal, Ostsee
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Überfischung: Der Schweinswal ist in Deutschland in Nord- und Ostsee heimisch. Das Tier ist gefährdet, weil es sich in Fischnetzen verheddert.

Ob es wirklich zu einer solchen Entscheidung kommt, ist fraglich. Denn bereits seit 2016 liegt unter anderem der von Deutschland erarbeitete Vorschlag für den Schutz des antarktischen Weddellmeers vor. Zuletzt wurde er 2020 trotz breiter Unterstützung abgelehnt, vor allem auf Betreiben von Russland und China. Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Ressourcen der Antarktis muss Beschlüsse über Schutzgebiete nämlich einstimmig fassen.

Für Forscher ist das Weddellmeer ein besonders schützenswerter Lebensraum – als Rückzugsort für kälteliebende Arten. Auf dem Grund des Weddellmeeres leben rund 14.000 Tierarten: Schwämme, Korallen und Nesseltiere tun sich in dichten Unterwasserwäldern zusammen. In den Gewässern finden deswegen Meeressäuger wie Robben und Wale reichlich Nahrung. Auch Kaiserpinguine lassen sich dort beobachten, die auf dem Meereis ihre Jungen ausbrüten. Kommerzieller Fischfang aber könnte das Gleichgewicht dieses empfindlichen Ökosystems massiv stören.

Weltmeere erholen sich erstaunlich gut

Unter anderem deshalb wird die Einrichtung eines Meeresschutzgebietes so eindringlich gefordert. Fischerei und andere kommerzielle Aktivitäten wären dann im ganzen Schutzgebiet verboten. Und dass das durchaus was bewirken kann, wurde erst 2020 nachgewiesen: Ein internationales Forscherteam hatte festgestellt, dass sich die Weltmeere erstaunlich gut und relativ schnell erholen können. Wo entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, waren in Ökosystemen innerhalb von 10 bis 30 Jahren deutliche Verbesserungen belegbar.

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