Seine Entdeckung könnte ein "Game Changer" in der Krebsforschung sein, da ist sich Professor Martin Eilers von der Universität Würzburg ziemlich sicher. Um das herauszufinden, hat er vom Europäischen Forschungsrat nun eine Förderung von bis zu 2,5 Millionen Euro bekommen, einen sogenannten ERC Advanced Grant. Er erhält die hohe Auszeichnung nach 2015 schon zum zweiten Mal, berichtet die Uni Würzburg. Mit der Millionenförderung möchte Professor Eilers weiter daran forschen, wie sein Team durch einen komplett neuen Ansatzpunkt Tumorzellen abtöten kann.
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Forscher hoffen auf Durchbruch in der Krebstherapie
Am Institut für Biochemie und Molekularbiologie erforschen Eilers und seine Kollegen sogenannte MYC-Gene und ihre Proteine in Verbindung mit Krebserkrankungen. Dabei kam heraus, dass MYC-Proteine eine Aktivität zeigen, die bislang unbekannt war – und die der Krebsforschung nun neue Türen aufstößt: Sie lagern sich zu Hohlkugeln zusammen, die sich schützend um empfindliche Stellen des Erbguts legen. Zerstört man die Kugeln, dann sterben die Krebszellen.
Martin Eilers und sein Kollege Elmar Wolf haben ihre Entdeckung im vergangenen Herbst im Journal "Nature" veröffentlicht. Die beiden Würzburger Forscher sind davon überzeugt, dass ihre Entdeckung ein "Game Changer" für die Krebsforschung und ein wichtiger Durchbruch auf dem Weg zu neuen Therapiestrategien sein könnte. "Diese Beobachtungen revolutionieren unser Verständnis, wieso MYC-Proteine so entscheidend für das Wachstum von Tumorzellen sind", sagt Martin Eilers. Die neuen Erkenntnisse werfen auch die Frage auf, ob man Medikamente entwickeln kann, die die Bildung der Hohlkugeln spezifisch verhindern.
Suche nach Medikamenten
Um diese Entwicklung vorwärtszutreiben, haben Eilers und Wolf eine Firma gegründet. Zusammen mit der Universität Würzburg und Partnern aus der Pharmaindustrie wurde die Suche nach Medikamenten aufgenommen, welche in die neu entdeckten Funktionen der MYC-Proteine eingreifen. "Dass Investoren es uns ermöglicht haben, so schnell zu gründen, ist sicher nicht alltäglich", sagen die Professoren. Auch das sehen sie als Zeichen dafür, dass sie eine Entdeckung gemacht haben, die sehr vielversprechend ist.
Hintergrund: ERC Advanced Grants
Die Förderlinie ERC Advanced Grants (AdG) richtet sich an etablierte Spitzenforscher, die durch eine herausragende wissenschaftliche Leistungsbilanz hervorstechen und neue Forschungsgebiete erschließen möchten. Dabei sind die letzten zehn Jahre vor der Antragstellung maßgeblich. Als Grundlage für die Bewertung zieht der ERC in der Begutachtung die Publikationen als Erstautor sowie Vorträge auf internationalen Konferenzen, Forschungsexpeditionen, die Organisation von internationalen Konferenzen, bereits erhaltene Wissenschaftspreise sowie Akademiemitgliedschaften der Antragstellenden heran. Die Förderung kann für bis zu fünf Jahre beantragt werden, mit einem maximalen Budget von 2,5 Millionen Euro. Diese Summe hat auch das Team um Martin Eilers erhalten.
Weitere Forscher aus Bayern
Neben dem Würzburger Forscher erhalten nach Angaben des Wissenschaftsministeriums sieben weitere Forscher aus Bayern die begehrte Förderung:
Ludwig-Maximilians-Universität München
- Prof. Dr. Chiara Franceschini, Institut für Kunstgeschichte
- Prof. Dr. Erwin Frey, Lehrstuhl für Theoretische Physik - Statistische Physik
- Prof. Dr. Kiran Klaus Patel, Lehrstuhl für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
An der Technische Universität München
- Prof. Dr.–Ing. Nikolaus A. Adams, Lehrstuhl für Aerodynamik und Strömungsmechanik
- Prof. Dr. Gordon Cheng, Lehrstuhl für Kognitive Systeme
- Prof. Dr. Stephan A. Sieber, Chair of Organic Chemistry II
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Prof. Dr. DhC. Enrique Zuazua, Chair in Dynamics, Control and Numerics (Alexander von Humboldt-Professorship)
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