Steife Finger, kalte Ohren - die frostigen Temperaturen können nicht nur aufs Gemüt gehen, sondern auch das Immunsystem überfordern. Wer bei frostigen Temperaturen raus muss, sollte seinem Immunsystem helfen, indem er dem Wärmeverlust so weit wie möglich vorbeugt.
Zwiebellook hilft, Wärme zu speichern
Atmungsaktive, winddichte und trockene Kleidung im Zwiebelschalenprinzip übereinander zu ziehen, ist gut, um sich vor der Kälte zu schützen. Eine Mütze ist bei Kälte besonders wichtig, denn der Mensch verliert einen großen Teil der Körperwärme über Kopf und Hals.
Ist es besonders kalt, sind Fäustlinge besser als Fingerhandschuhe. Feuchte Kleidung sollte unbedingt sofort gewechselt werden.
Heiße Getränke gegen die Kälte
Heiße Getränke produzieren Wärme, Vorsicht aber bei Getränken mit Alkohol: Er erweitert die Gefäße, sie strahlen dann mehr Wärme ab. Ob Grog, Punsch mit Alkohol oder Glühwein - sie vertreiben nur scheinbar die Kälte aus den Gliedern, wirken also eher kontraproduktiv.
Kosmetik bei großer Kälte umstellen
Auch unsere Haut leidet unter der Kälte. Drinnen geheizt, draußen eisig und trocken: Im Winter sind Gesicht und Hände ständigen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Und: Je kälter es wird, desto weniger Talg produzieren die Talgdrüsen in der Haut. Ab acht Grad minus produzieren die Talgdrüsen gar kein Fett mehr. Deshalb ist es sehr wichtig, die Haut bei sehr kalter Witterung gut zu cremen und zu pflegen - aber mit einem geeigneten Produkt.
Die richtige Wintercreme braucht mindestens 50 Prozent Fettgehalt - wie zum Beispiel eine Nachtcreme. Damit können Sie sich bis zu zwei Mal täglich eincremen.
Im Video: So kommt Ihre Haut gut durch den Winter
Lieber duschen als heiß baden
Ein heißes Bad - das klingt im Winter verlockend, der Haut bringt es allerdings wenig. Denn je heißer das Badewasser, desto mehr trocknet sie aus. Der im Winter ohnehin dünne Schutzfilm wird so entfernt und kann die Haut nicht ausreichend schützen. Deshalb lieber duschen - oder Öl ins Badewasser geben.
Ebenfalls wichtig: viel trinken. Unser Körper braucht gerade auch im Winter viel Flüssigkeit. Denn so kann man der Haut die Feuchtigkeit, die sie verloren hat, zurückgeben.
Heizkörper rechtzeitig überprüfen
Im Haus ist nun kuschelige Wärme angesagt. Damit das auch klappt, unbedingt vorher die Heizkörper überprüfen und gegebenenfalls entlüften. Das ist notwendig, wenn der Heizkörper nur unten warm wird und oben kalt bleibt. Wird er dagegen nur oben warm und bleibt unten kalt, könnte zu wenig Wasser in Umlauf sein. Dann muss die Heizung fachmännisch gewartet werden. Auch schadhafte Fensterdichtungen können zu Wärmeverlust im Haus führen und sollten rechtzeitig repariert werden. Die notwendigen Dichtungen kann man selbst anbringen.
Der Wäscheständer sollte jetzt besser nicht im Wohnzimmer aufgestellt werden oder nur, wenn regelmäßig gelüftet wird. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit bildet sich sonst schnell Schimmel. Zweimal täglich zehn Minuten die Fenster weit öffnen sorgt aber für Abhilfe, ohne dass das Zimmer komplett auskühlt.
Wie Hund und Katze im Winter nach draußen können
Wer eine Freigänger-Katze hat, weiß: Bei klirrender Kälte bleiben die Miezen lieber den ganzen Tag drinnen und machen es sich auf dem warmen Fensterbrett bequem. Ideal sind Katzenklappen, so können die Tiere selbst entscheiden, wie viel Zeit sie draußen verbringen wollen. Wer eine chipgesteuerte Klappe hat, sollte aber nun unbedingt regelmäßig überprüfen, ob sie auch bei Kälte noch funktioniert. Gibt es keinen eigenen Zugang für den Haustiger, sollte der Katze für den Notfall ein Unterschlupf wie etwa eine Thermohütte zur Verfügung gestellt werden.
Hundebesitzern rät der Tierschutzbund, nun lieber kürzer und dafür öfter Gassi zu gehen und nach Hause zurückkehren, wenn das Tier anfängt zu zittern. Hundemäntel oder –pullover sind aber in der Regel nur bei kranken Tieren oder Hunden mit sehr wenig Fell notwendig. Alle anderen sind von Natur aus ausreichend geschützt.
Nach dem Spaziergang sollte man die Pfoten unbedingt mit lauwarmem Wasser abspülen, um Streusalz zu entfernen, weil es die Haut reizt und zu Entzündungen führen kann. Leckt der Hund das Salz von den Pfoten, kann dies außerdem zu Übelkeit und Durchfall führen. Vorsicht sei auch deshalb geboten, weil Streusalz Ethylenglycol enthalten kann, welches zu Vergiftungen und im schlimmsten Fall bei Überdosierung sogar zum Tod führen kann, so der Tierschutzbund.
Kleintiere brauchen jetzt einen gut isolierenden Unterschlupf
Kaninchen und Meerschweinchen, die ganzjährig im Freien gehalten werden, sollten die Möglichkeit haben, sich in einen frostfreien Unterschlupf zurückzuziehen. Eine mit Dämmmaterial ausgekleidete Schutzhütte kann in sehr kalten Nächten mit einem zusätzlichen Wärmekissen ausgestattet werden. Wichtig ist, das Trinkwasser regelmäßig zu kontrollieren, damit es nicht zufriert. Trotz aller Kälte die Kleintiere besser nicht in der Hütte einsperren – die Möglichkeit zur Bewegung im Freien hilft ihnen, fit zu bleiben.
Kranke Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sollten im Winter allerdings nach drinnen; auch Mäuse, Ratten oder Hamster sollten grundsätzlich drinnen gehalten werden. Ältere Tiere, die draußen gehalten werden, lieber gut beobachten.
Auch die Autobatterie mag es jetzt warm
Und auch das Auto braucht nun Schutz vor der Kälte - besonders die Batterie. Gerade ältere Batterien sollte man nun lieber warm einpacken, denn für sie wird es unterhalb von minus fünf Grad kritisch. Frostschutzmittel für Scheibenwischeranlage und Kühleranlage sollten nun gut aufgefüllt sein. Alte und harte Scheibenwischerblätter lieber auswechseln - sie tun in klirrender Kälte keine guten Dienste mehr. Gegen vereiste Schlösser hilft neben Sprays auch oft ein Strohhalm, mit dem man auf das zugefrorene Schloss pustet.
Wer es sich leisten kann, tut natürlich gut daran, Autofahrten bei klirrender Kälte und vor allem bei Glatteis wegen der Unfallgefahr zu vermeiden. Wer trotzdem raus muss, sollte lieber mehr Zeit einplanen und für alle Fälle eine warme Decke dabeihaben. Ständige Kurzstreckenfahrten und hohe Drehzahlen während der Kaltlaufphase sind jetzt wegen der schnellen, aber ungleichmäßige Erwärmung allerdings Gift für den Antrieb. Bei vielen Kurzstrecken kann es zudem passieren, dass der Akku in die Knie geht, denn im Winter müssen Batterie und Lichtmaschine Schwerstarbeit leisten. Ein bereitgelegtes passendes Starthilfekabel hilft, wenn das Auto wegen der Kälte nicht anspringt.
Nie heißes Wasser auf die vereiste Windschutzscheibe geben
No-Go im Winter: Nur ein kleines Loch in der Windschutzscheibe freizukratzen. Eine Mischung aus einem Teil Wasser und drei Teilen Essig in einer Sprühflasche vermengt und abends auf die Autoscheiben gesprüht, verhindert, dass die Scheiben einfrieren.
Auf keinen Fall die Scheiben mit heißem oder lauwarmem Wasser enteisen, sonst riskiert man Spannungsrisse wegen des starken Temperaturwechsels. Beschlagenen Scheiben kann man vorbeugen, in dem man innen Zeitungspapier unter die Scheibe legt - oder auch Katzenstreu in einem Strumpf.
Im Audio: Eine kleine Geschichte der bayerischen Kälte
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